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Phantastische Literatur der 80er Jahre - referát (Mikulášová) (referat.doc)
WIESO WAR DAS PHANTASTISCHE AUF VORMARSCH IN DEN 80ern JAHREN
- seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - daß sich durch eine Nähe zur greifbaren, erfahrbaren Wirklichkeit beschreiben läßt. Zumeist fand das phantastische Element keinen Platz. Des weiteren hat in Bezug auf Kinder- und Jugendliteratur besonders die starke Didaktisierung der 70er Jahre zum späteren Erfolg der phantastischen Literatur geführt.
- verstärktem Verlangen nach irrationalen Welten. Durch die rationale Vermittlung von Bildung wächst der Wunsch, sich in irreale Bereiche zu flüchten.
- Eine weitere These zur Ursache des jungen Booms phantastischer Literatur beruht auf der Verarmung an „inneren Bildern“ in der heutigen Gesellschaft. Demnach suchen Menschen heute oftmals Orientierung an greifbaren „inneren Bildern“ , da sie durch Massenkommunikationsmittel und unüberschaubare Medienlandschaften mit „äußeren Bildern“ überschüttet werden.
- Ende der 70er Jahre leitete sich eine gesellschaftliche Trendwende ein: der Rückzug ins Private, in die Innerlichkeit, die auch in der Kinder- und Jugendliteratur sichtbar wird.
- Neben die vielfach explizit politische Kinderliteratur schob sich also die Fantasy ein. Sie vertraute nicht mehr auf die Kraft des Intellekts, zweifelte am rationalen Umgang mit Mensch, Natur und Gesellschaft und demonstrierte, dass es neben und unterhalb der sozialen Phantasie etwas gab, das sich der Integration widersetzte: Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse, die antigesellschaftlich waren.
- Diese Texte, wie Michael Endes Märchenroman Momo standen in der Tradition der romantischen Kunstmärchen sowie im Gefolge von john R.R. Tolkiens Der kleine Hobbit und DerHerr der Ringe standen
- Das Momo-Fieber brach erst nach der Unendlichen Geschichte (1979) aus, nachdem die frühen Jim Knopf-Bände (ab 1960) durch die Fernsehsendungen der Augsburger Puppenkiste Michael Ende bei Kindern bekannt gemacht hatten. Im Kampf gegen die Kräfte der Rationalität, der Zerstörung der Lebensmöglichkeiten, allegorisch vertreten durch die grauen Herren, die Zeitdiebe, gelingt der eltern- und herkunftslosen Momo der Sieg mit Hilfe einer metaphysischen Instanz, dem Meister Hora.
- Die phantastische Literatur hatte so Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre einen regelrechten Boom erlebt Nicht unwesentlich beteiligt an dieser Entwicklung waren die schon erwähnten Autoren wie R.R. Tolkien oder Michael Ende. Also es gilt von Realität zur Phantasie
- Ende der 70er Jahre kann man auch eine andere Wende in der Thematik der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur verzeichnen. Man wendet sich stark den Gruselmotiven aus der Erwachsenenliteratur zu. Es werden Vampire und Monster in die phantastische Kinder- und Jugendliteratur übernommen. Zu nennen sind hier die Bände von Angelea Sommer-Bodenburg über den kleinen Vampir.
- Seit den späten 70ern Jahren beobachten wier eine anhaltende Entwicklung. Die Konfrontation der zwei Ebenen (weltliche Ebene und Jenseits) läuft auf Selbstreflexion einzelner Protagonisten hinaus. Phantastische Gestalten treten auf die Seite der Kinder, um ihnen beizustehen, um ihnen zu helfen, sich Klarheit zu schaffen über ihr eigenes Denken und Handeln.
- Winfred Kaminski beschreibt diese Entwicklung folgendermaßen: „Waren die beginnenden 70er Jahre noch durch den Wettbewerb dieser beiden Strömungen, der sozialrealistischen und der psychologisch-phantastischen, bestimmt, so hat sich gegen Ende des Jahrzehnts - vor allem seit M. Endes durchschlagendem Erfolg Die unendliche Geschichte - Fantasy als das Genre durchsetzen können und vielfache Nachahmer gefunden.“
-Zu den Nachfolgern Endes gehören im Feld deutschsprachiger Fantasy: Hans Christian Kirsch Madru oder der große Wald (1984), Käthe Recheis Der weiße Wolf (1983), Christine Nöstlinger Hugo, das Kind in den besten Jahren (1984) Somit hat Michael Endes Die unendliche Geschichte den entscheidenden Anstoß für den Fantasy-Boom gegeben.
PSYCHOLOGISCHE PROBLEME
- Auch wichtig ist die Tendenz den Einzelnen in Szene zu setzen und sich mit der psychologie des Kindes ausenander zu setzen. Das Streben der Kinder, sich in der patriarchalischen Ordnung der Familie durchzusetzen und sich gegen den autoritären Vater aufzulehnen, muss mit vielen fertig werden,
- Konflikte entstehen, die Welt der Kinder ist komplizierter, so bietet die Phantasy unzählige Identifikationsmöglichkeiten und Projektionsflächen bieten.
NEGATIVE UTOPIEN
- Also trotz der plötzlichen Begeisterung für die Fantasy gab es in den 80er Jahren noch andere Literatur; die "kritischen Stimmen" äußerten sich weiterhin in der Jugendliteratur .
- 1984 erschienene Anthologie Auf der Suche nach dem Garten Eden von Horst Heidtmann ist symptomatiseh fur die Reaktion, mit der Autorinnen und Auroren den Gefahren der technisch-industriellen Entwicklung und der Nutzung der Kernenergie begegnen.
- negative Utopien, die die Probleme der Gegenwart und die Furcht vor der Zukunft deutlich akzentuieren. Eines der häufigsten Themen negativer Utopien ist die Gefahr ziwiler und militärischer Atomkatastrophen, mit der die Kinderliteratur die öffenliche Diskussion der Antikernkraft- und Friedensbewegung aufgreift und unterstützt. Am bekanntesten sind die beiden Bucher Die letzten Kinder von Schewenborn (1983) und Die Wolke (1987) von Gudrun Pausewang.
MOTIVE
-Die Themen und Motive in der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur sind vielfältig und breitgefächert. Es gibt aber Schwerpunkte vieler phantastischer Erzählungen: Anderswelt, [Bearbeiten]Reise oder Gut gegen Böse.[Bearbeiten]
-Ein weiteres Motiv dieser Zeit ist das Motiv des Doppellebens. Charakteristische Beispiele für die moderne kinderliterarische Variante des Doppellebens sind Lippels Traum (1984) von Paul Maar oder
Der violette Puma (1984) von Hedi Wyss. Hier werden personliche, familiäre und gesellschaftliche Probleme aufgegriffen, mit denen Kinder nicht ohne weiteres fertig werden, und Losungen auf der Ebene einer zweiten, imaginären Existenz vorbereitet.
-Die Phantastik der 80er Jahre ist nach Haas geprägt „...von der Beschäftigung mit den Problemen des Individuums, wie z. B. Tod oder Sterben.“ Hierfür stehen Bücher wie Die Brüder Löwenherz. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen die nun aufkommende Thematisierung und Darstellung innerer psychischer Prozesse, wie z. B. in der Unendlichen Geschichte.
KRITIK
- Endes DUG - als Innbegriff des Reaktionären verurteilt und als Ansporn zur Flucht aus der Realität auffassten, ist insofern ein modernes Werk, als Ende das Innere des Menschen und einen Prozess der Selbstfindung thematisiert. Diese Thematik ist seit dieser Zeit auch in anderen phantastischen Büchern wie z.B. der Traumhöhle (M. Bosse) zu finden.
Die unendliche Geschichte
Zentrales Thema des Jugendromans, der mit fast 500 Seiten 1979 das erste mal erschien, in über 40 Sprachen übersetzt und 1983 auch verfilmt wurde, ist das Verhältnis von Realität und Fantasie. In Die unendliche Geschichte Fantasie erweist sich als wirksame Möglichkeit, Realität zu verändern.
Die unendliche Geschichte ist in 26 Kapitel eingeteilt, von denen jedes mit einem nacheinanderlaufendem Buchstaben des Alphabets beginnt, illustriert von Roswitha Quadlieg. Die Trennung von Realität und Phantasie ist auch formell gekenzeichnet duch unterschiedlichen Druckfarben. Die fantastischen Erzählungen sind grün gedruckt, die Geschenisse in der Realität rot. Mit dem roten bzw. grünen Faden ist dem Leser eine Orientierungshilfe geboten.
Das Buch lässt sich grob in zwei Einheiten oder auch zwei Sinnabschnitte gliedern, Atréjus Reise und Bastians eigene Erfahrungen in Phantásien.
Endes Roman beinhaltet ein „Buch im Buch“. Der Protagonist, Bastian Balthasar Bux, ist eine Figur in Michael Endes Roman Die unendliche Geschichte. Innerhalb des Romans findet er wiederum ein Buch mit dem gleichen Namen, das er mit Hochspannung zu lesen beginnt. Er wird somit von der Romanfigur zum Leser der Erzählung. Zugleich kann er auch den Fortgang der Geschichte beeinflussen, bis er selbst ein Teil davon wird. Damit ist er nicht nur Hauptperson von Endes Buch, sondern auch des Buches, über das Ende schreibt, und das doch auf geheimnisvolle Weise mit Endes Buch identisch ist.
Die unendliche Geschichte befaßt sich mit der Macht, Dinge zu schöpfen, und der Macht des Namens; fordert zu Phantasie und Kreativität auf - und dazu, seinen wahren Willen zu suchen. Häufig wird als Kernaussage die Einschätzung, daß zuwenig Phantasie den Menschen ein armseliges Leben führen läßt, während zuviel den Menschen wahnsinnig erscheinen läßt, es also auf das richtige Maß ankommt, genommen. Diese Aussage kann man sicherlich aus der Geschichte ziehen, aber man muß keineswegs hier stehenbleiben.
Interessant ist auch die Frage, was die „Tu was du willst“ Inschrift auf dem Auryn bedeuten soll. Wer nach Phantasien kommt, erhält von der kindlichen Kaiserin ein Medaillon als Zeichen der unbeschränkten Macht. „Bastian blickte lange die beiden Schlangen an, die helle und die dunkle, die einander in den Schwanz bissen und ein Oval bildeten. Dann drehte er das Medaillon um und fand zu seiner Verwunderung auf der Rückseite eine Inschrift. Es waren vier kurze Worte in eigenartigverschlungenen Buchstaben: Tu WAs Du Willst.“
Bastian deutet diese Worte zuerst als „Tu was dir beliebt“ und gerät damit immer tiefer in den Strudel ungezügelter, vergessen-machender Phantasie. Bis er erkennt, dass das Motto auch bedeuten kann „Tu wozu es dich gerade innerlich drängt, was dein eigentlicher Wille ist“.
1979 erschien Die unendliche Geschichte von Michael Ende, in dem der Weg in eine phantastische Welt keine Flucht, sondern ein Umweg zurück ins wahre Leben bedeutet. Der Junge Bastian Balthasar Bux kann nach seiner Rückkehr die Bewältigung seiner Alltagsprobleme mit viel Selbstvertrauen angehen.
Gemeinsam mit Momo führte Die unendliche Geschichte jahrelang die Bestsellerlisten an und etablierte das Genre in Deutschland. Michael Ende wurde zu einem der ersten weltweiten Erfolgsautoren der Nachkriegszeit, auch weil seine Geschichten von Erwachsenen gelesen wurden