Návrat na detail prednášky / Stiahnuť prednášku / Univerzita Komenského / Pedagogická fakulta / NE - Nemecká fonetika a fonológia I.
Fonetika I. - ťaháky ku skúške (fonetika_i.-tahaky.doc)
SPRACHE UND SPRECHEN – GRUNDBEGRIFFE DER PHONETIK
Die Sprache ist eine Voraussetzung unserer Gesellschaft, ohne sie kann
die moderne Zivilisation nicht existieren. Die Sprache ist das bedeutendste
Mittel der gesellschaftlichen Kommunikation. Sie ermöglicht die
Verständigung innerhalb einer Gemeinschaft, sie umfasst alle Bereiche
unseres Lebens, sie dient vor allem dem Austausch von gegenseitigen
Informationen. An erster Stelle steht die kommunikative Funktion der
Sprache – oder Verständigungsmöglichkeit aller Mitglieder der Gesellschaft
mit Hilfe der sprachlichen Mittel. Untrennbar verbunden mit der
kommunikativen Funktion ist die kognitive Funktion der Sprache –
Leistung der Sprache beim denken. Die Verknüpfung von Sprache und
Denken ist sehr eng – all unser Denken ist in irgendeiner Weise sprachlich
beeinflusst. Wir kennen heute viele verschiedene Sprachen. Sie haben auch
wesentliche Gemeinsamkeiten – Sprachlaute sind Grundelemente der
Bedeutung. Überlall fungieren systematisch erfassbare Sprachlaute als
Kommunikationsmittel – sie dienen zu Dekodierung des Geäußerten,
der Verständigung und Menschen untereinander. Sprachlaute treten als
Kombinationen auf, die einzelsprachlich gegeben und geregelt sind. Jede
Sprache hat also nicht nur ihr eigenes Sprachlautsystem, sonder auch
bestimmtes Anordnungssystem der Sprachlaute, gewisse Grundmuster,
welche festlegen, auf welche Weise sich diese Sprachlaute zu
Bedeutungsträgern anordnen lassen bzw. auf welche Weise nicht. So ist z.B.
die Lautkombination „spr“ im Deutschen möglich, aber „kpr“, „zs“ und „pv“
nicht, obwohl alle genanten Laute zum deutschen Lautsystem gehören.
Die Sprache als System der Verständigungszeichen ist dem Menschen
nicht angeboren – nur die Fähigkeit, dieses System aufzubauen. Das
aber setzt Sprechvermögen und Sprechtätigkeit voraus. Die Phonetik befasst
sich eben in erster Linie mit dem Prozess des Sprechens und nicht mit der
Sprache – Sprechen ist ohne Sprache unvorstellbar. Für die mündliche Rede
ist aber ihre phonetische Gestalt Voraussetzung von Verstehen und
Verstandenwerden. Das Hauptanliegen der Phonetik ist also das ohne
Phonetik – keine Redekommunikation, keine Entwicklung der
kommunikativen Kompetenz. Die Kommunikation wird erst mit phonetischer
Korrektheit gefördert – man macht sie so überhaupt erst möglich.
Die Sprache ist Norm, die durch verschiedene Regeln in Lehrbüchern
festgelegt ist und die für uns verbindlich ist. Das Sprächen demgegenüber
ist eine Handlung, Tätigkeit der Sprachorgane, das Bemühen, durch lautliche
Äußerungen mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Dazu benutzen
wie verschiedene Sprachliche Mittel. Diese beiden Prozesse können ohne
Laute, Lautverbindungen nicht funktionieren. Die Phonetik erörtert also
teilweise die Entstehung der Sprache und begründet den Verlauf des
Sprechens. Einer der Hauptaufgaben der Phonetik stützt sich also auf
das Phänomen „Sprechen“
Sprechen
- als parole ist Grundbegriff der Phonetik
-Parole=Kompetenz-individuelle Fähigkeit, konkrete Realisierung
einer Sprache, Gesamtheit dieser Realisierungen. Aktuelle
Sprechtätigkeit in einer konkreten Situation. Rede, Sprechen, Sprechakt
- Grundbegriff der Linguistik und der Phonetik
- Hauptgegenstand der Phonetik
- eine Tätigkeit des Manschen
- jeder Mensch benutz eine Sprache
- konkrete Verwendung, Realisation einer Sprache
- Monolog / Dialog – wir brauchen einen Gesprächspartner
- es ist ein komplizierter Prozess – alles über ihn studiert die Phonetik
(Störungen, Ablaut, Sprachbarrieren, Entstehung) - Sprachbarrieren
– z.B. Laute von draußen, Handy
- soziologische Determiniertheit – abhängig von sozialem Umfeld
gebraucht der Mensch einen Jargon, Dialekt, Soziolekt
– es häng davon ab, aus welchem Milieu er kommt
Sprache
- bezieht sich auf die gesamte Systemlinguistik
- wie ist die Sprache entstanden
- Hauptaufgaben der Sprache, wozu dient sie?
- ist ein Gesamtbegriff der alle Informationen über
das sprechen zusammenfasst
- Entwicklung
- Veränderung
- Entstehung
- Hauptaufgabe der Sprache
- manche Berufe leben davon
- Gesamtbegriff in der Linguistik der alle Informationen
über eine konkrete Sprache zu sagen gibt
- synchron - Synchronie – Art der Sprachbeschreibung,
die eine sprachliche Erscheinung auf einer gegebenen
zeitlich Stufe untersucht
- diachron - Diachronie – Aspekt der Sprachbetrachtung,
unter dem die sprachlichen Erscheinungen in ihrer
historischen Entwicklung erfasst werden
Sprache – spezifische menschliche Erscheinung,
wichtiges Mittel des menschlichen Verkehrs
– ein Kommunikationsmittel der Menschen
– ein System von Zeichen, die Ideen ausdrücken
– ein Werkzeug des Denkens und Handelns
– das Wesen der Sprache liegt in der Mitteilung
- ein zur Informationsübertragung geeignetes System
von definierten Zeichen und Regeln
Aufgaben der Phonetik
- die Studie der Sprachorgane
- Entstehung der Laute
Was die Sprache und das sprechen beeinflusst:
1.) Physische Lage des Sprechers
– Sprachfehler, Sprechorgane
– hemmungslos sprechen
– ob der Sprecher körperlich in der Lage ist ohne
Fehler zu sprechen
2.) Psychische Lage des Sprechers
- das kann beeinflussen ob wird Probleme haben,
ob wir frisch oder müde sind
- ob wir psychisch in der Lage sind das Sprechen
normal zu realisieren
3.) Altersniveau und Bildungsniveau beeinflusst die Sprache
- z.B. bei jungen Menschen das Gehirn funktioniert ohne
Hemmungen, sie sprechen schneller
- bei alten Menschen lassen die Sprachorgane nach, das
Gehirn funktioniert nicht mehr gut und richtig, sie haben
Probleme mit der Erinnerung
- Akzent, Grammatik
4.) Außerstörungen
– Radio, Verkehr, Störungen von der Außenwelt
Sprechen hängt mit Artikulation, Bildung, physischem
und psychischen Zustand zusammen
1.studieren – 2.umsetzen – 3.Sprache
WESEN, AUFGABEN UND ANWENDUNG DER PHONETIK
Eine der wichtigsten Teildisziplinen der Sprachwissenschaft
ist die Phonetik oder Lautlehre.
Im Allgemeinen geht es in der Phonetik darum, sich im Prozess
des Lauterwerbs eine deutliche, gepflegte und mundartfreie
Aussprache anzueignen. Maßgebend bei der Anpassung ins
fremde Sprachfeld ist die einwandfreie Aussprache ohne
fremden Akzent. Die Rolle der Phonetik is im Beitrag zum
praktischen Spracherwerb. Die weiteren Aufgaben der Phonetik ist
in der Beschreibung und Klassifizierung der Laute, ihre Entstehung
und Artikulation. Die Phonetik befasst sich mit lautlichem Mittel
– den Sprachlauten, die ihre kleinsten Einheiten sind.
Ein Sprachlaut ist der kürzeste Lautabschnitt und zugleich die
Lautienheit einer Sprache. Aus Lauten bestehen die Silben, Worte,
Sätze und unsere Rede. Umgekehrt ist also ein Laut das
Grundelement unserer Rede. Nicht all Laute sind aber Laute einer
Sprache, es ist deshalb nötig, die Erzeugung der Sprachlaute zu
regulieren und ihre Aussprache normieren. Es wird eine normierte
Aussprache festgelegt, die für alle verbindlich ist. Diese Normierung
besorgt die Lehre von der richtigen Aussprache – Orthoepie. Sie wird
in Aussprachewörterbüchern kodifiziert – in Ausnahmen und
Besonderheiten der dt. Aussprache zu orientieren.
① Gegenstandsbestimmung der Phonetik
Phonetik – Teildisziplin der Linguistik, deren
Gegenstand die akustischen Merkmale der Laute und die
Lautbildung sind. Die Phonetik versucht, möglichst alle
Einzelheiten und Differenzierungen über die physiologischen
und physikalischen Eigenschaften der Laute zu ermitteln.
Zu den wichtigsten Aufgaben der Phonetik gehört die
Untersuchung und Beschreibung der Sprechlaute.
Der Sprachlaut ist das Ergebnis artikulatorischer Bemühung,
ein akustischen Phänomen, ein Zeichen für etwas. Er
repräsentiert eine differenzierende und
bedeutungsunterscheidende Funktion. Die Phonetik erforscht
die lautlichen Tatsachen und Lautgesetze in der gesprochenen
Sprache. Sie bildet damit die Grundlage für eine einheitliche
Aussprache. Sie normiert die richtige Aussprache, sie lehrt uns,
welcher laut wie richtig ausgesprochen wird. Sie hilft uns bei
der Erforschung der Sprachgeschichte, Mundarten, beim
Erlernen von den Fremdsprachen – große Bedeutung für den FU
- Phonetik ist die Lautlehre
- Gegenstand der Phonetik sind Segment und systematische
Darstellung der Sprache
- Einteilung, Definition und Klassifizierung der Laute
(Vokale, Konsonanten, Diphthonge, Affrikaten)
Vokal – ein Laut bei dem die Atemluft frei ausströmen kann (a, e, i)
Konsonant – Laut, bei dem die ausströmende Atemluft durch
Sprechorgane gehemmt wird
Diphthong – Zwielaut – Verbindung zweier verschiedener
Vokale (ei, ai, ay, au, eu, äu)
Affrikaten - Konsonantenkombinationen aus einem Verschlusslaut
und Engelaut bestehend, typisch für das Deutsche (pf-Pfanne)
- im Deutschen gibt es 38 Laute + ihre Kombinationen
(Lautkombinationen) – damit realisieren wir das sprechen
nach der Norm. Wir müssen die Normen kennen
– z.B. wie man im Text liest oder wie man schreibt
- es gibt Vorschriften wie man einen Laut aussprechen muss.
Dafür gibt uns die Phonetik für jeden Laut:
- die Vorschrift wie man ihn richtig ausspricht
– die Stellung der Sprechorgane gibt uns an, wie die Laute realisiere
- Normen wie man richtig melodisiert und prosodisiert im Text
Transkriptionszeichen – im welchen Fällen man was benutzt
- <g> → geben [g] wenig [Ģ] Garage [Ʒ] Gin [dƷ]
② Einteilung der Phonetik
1.) Segmentale Phonetik
- nur die einzelnen Laute, Standartlaute – wie man sie bildet,
wie man die Sprechorgane einsetzt, wie man sie ausspricht
und schreibt, wie an einen konkretes Segment – Laut ausspricht
Aufgabe der Phonetik ist die Sprecher so zu lehren, dass sie so
eine Aussprache haben wie die Geburtssprecher – als eine
Normierte, Standarddeutsche Lautung haben
2.) Suprasegmentale Phonetik
- bei Suprasegmentalia - die Prosodie, Intonation
- nicht mehr um einen Laut, es ist über dem Segment Stehend
- es geht um die Silbe, um den Text wo man schon Phonetische
Erscheinungen beobachten kann, so dass wir auch richtig
melodisieren und prosodisieren können innerhalb einer Silbe,
eines Wortes oder des Satzes
- auch die Melodie ist hier wichtig, z.B. haben die meisten Sätze
im Deutschen eine fallende Melodie (Deutsch ist keine musikalische
Sprache) aber z.B. die Fragesätze haben eine steigende Melodie
- die Aufgabe der suprasegmentalen Phonetik ist es den Akzent
festzulegen und die Melodie Feststellen
- also im Prinzip geht es in de suprasegmentalen Phonetik
darum, wie es richtig im Deutschen klingen soll
- die suprasegmentale Phonetik beschäftigt sich mit dem Sprechen
als Vorgang, nicht mit der Sprache als System
- auch beschäftigt sie sich mit dem Prozessen, die das Sprachen
beeinflussen – z.B. Reduktion, Elision, Aspiration bei p, t, k oder
der Assimilation – also wen ein Laut zum anderen wird weil ihn
andere Laute beeinflussen – z.B. Obst [ ´o:pst]
Die Phonetik beschäftigt sich hier auch mit den Sprechorganen
– wie sie funktionieren, wo und wie die Laute gebildet werden
– das variiert von Sprache zu Sprache.
Auch beschäftigt sie sich mit der Akustik der Sprache, mit der
Lautschrift, mit den Silben, Reduzierung, Neueinsatz, Aspiration
und anderen phonetischen Erscheinungen,
wie z.B. Koartikulation oder Assimilation.
- allgemeine– befasst sich mit allen Lauten, die überhaupt
in der ganzen Welt in allen Sprachen existieren
- spezielle – befasst sich mit der Erforschung der Laute
einer bestimmten Sprache
- theoretische – erforscht die theoretische Seite der
Phonetik und gibt wichtige Hinweise der SW
- praktische (angewandte) – dient der Sprachpraxis,
wo die richtige Aussprache geübt wird, hilft enorm beim FU
- genetische – erforscht und beschreibt die Vorgänge,
wie ein Sprachlaut erzeugt wird, die eigentliche Artikulation
und ihre Besonderheiten
- physikalisch-akustische – beschäftigt sich mit der Frage,
welche physikalischen Eigenschaften der Sprachlaut besitzt
– moderne Elektorakustik
- experimenalphonetik – führt phonetische Experimente
durch, die zur richtigen Aussprache beitragen
③ Aufgabegebiet der Phonetik
- Phon (Laut), Stimme, Kombinatorik und Verbindungen
von Lauten in Clusters = Lautkombinationen (was kann
ich kombinieren) - nicht alles kann nach einander folgen
– z.B. es gibt nicht die Kombination von rp, rd oder kp im
Deutschen – damit beschäftigt sich ein Gebiet der
Phonetik genannt Phonotaktik
- es gibt auch Gebiete wie z.B. die Auditive Phonetik oder
Audiodidaktik – es sind methodische Schritte wie man
lernen kann die richtige Form zu lernen
- Aussprache Schulung im Fremdsprachenunterricht und
der kommunikativen Kompetenz – um die KK zu erreichen,
muss ich Kenntnisse über die Phonetik haben – es geht a
uch um den Beitrag zu Perzeption – z.B. man kann sich
schulen um auch die Dialekte zu verstehen
- Beitrag zur Differenzierung und Diskriminierung der Laute
- Identifizierung der Laut
- Bewusstmachung – wie an etwas aussprechen kann
- phonetisches Hören / Hörverstehen
– man kann es schulen z.B. mit Lautkassetten
- Ausbildung von artikulatorischen Stereotypen
- – auditive Phonetik
- auch gehören zu den Aufgaben der Phonetik die
Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen, wie z.B.
Pädagogik oder Didaktik des FU
- die Muttersprache und Fremdsprache kontrastiv
(nur was anders ist) und konfrontativ
(auch gleiches – m, n) zu untersuchen
- die Phonetik Didaktik beschäftigt sich mit der Interferenz
und dem Transfer – also die Übertragung aus der
Muttersprache in die Fremdsprache – Verletzung der Norm
Zusammengebiet mit anderen Disziplinen:
- Fähigkeiten und Fertigkeiten – ein kompliziertes Gebiet
– hängt mit vielen Faktoren zusammen
- wir sprechen weil wir etwas erzielen wollen
– die Phonetik sagt uns, wie wir es richtig realisieren um
unseren Ziel zu erreichen – also ist die Effektivität unserer
linguistischen und kommunikativen Kompetenz die
Vorraussetzung um unser Ziel zu erreichen
- Pädagogik - Didaktik des FU, der MS und FS kontrastiv
und konfrontativ, Transfer + Interferenz
- auch wichtig in der Phonetik ist die Logopädie
(Sprachheilkunde) – sie ist wichtig bei Kindern, beim
richtigem Spracherwerb – wie man richtig artikulieren muss
– nach Unfällen – sie beschäftig sich auch mit behindertem
Sprachvorgang oder Gesangs- und Schauspielunterricht
- Linguistik
- Soziologie – wo wir herstammen bestimmt auch unsere
Sprache und das sprachen
- Psychologie – psychische Vorgänge im Gehirn, unsere
Gefühle beeinflussen unsere Sprache
- Geschichte – wann die konkreten Laute entstanden sind,
die Entwicklung, wann und wie die fremden Laute
übernommen würden
- Philosophie – bewusstmachen der Existenz des
Menschen, der Sprachen und des Sprechens
Beziehungen der Phonetik zu anderen Wissenschaften
- hier muss man in erster Linie die Sprachwissenschaft
erwähnen – die Phonetik wird von vielen Wissenschaftlern als
Teil der SW betrachtet – eine vollständiges Bild einer
konkreten Sprache ist ohne die Darstellung der phonetischen
Grundlagen nicht vorstellbar
- Physiologie und Akustik – denn die Phonetik beschreibt die
Entstehungsprozesse einzelner Laute, ihre Artikulation
- Logik und Philosophie – die grundlegenden Erkenntnisse
dieser Wissenschaften haben auch für die Phonetik Gültigkeit
- Die Phonetik hat Beziehungen auch zu Psychologie
– um wesentliche Vorgänge de sprachlichen Tätigkeiten
zu erklären, darzustellen und praktisch umzusetzen
– neuen Spezialdisziplinen – Lernpsychologie, Sozialpsychologie
- Soziologie – dass die Sprache als gesellschaftliche
Erscheinung soziologische Interpretationen verlang
- Zusammenfassend kann man sagen, dass alle Bereiche der
Sprachwissenschaft die Erlernung einer Fremdsprache fördern
– die Phonetik arbeitet mit vielen Wissenschaften zusammen,
um diese Förderung zu unterstützen
Geschichtlicher Exkurs
Phonetik
- wird oft für eine junge Wissenschaft gehalten, sie ist
aber genau so alt, wie die Gedanken der Menschen über
ihre Sprache, wie die Linguistik selbst
- schon 1000-2000 v.Ch. – Philosophen haben sich damit
beschäftigt, wie es dazu kommt, dass Menschen sprechen
Entstehung der deutschen Phonetik
- Mitte des 19.Jh. durch 2 wesentliche Faktore:
- die Erfindung einer Reihe technischer Hilfsmittel,
durch die erstmals eine wissenschaftlich-physikalische
Untersuchung der Sprachlaute möglich wurde
– die menschliche Stimme analysieren
- ende 19.Jh. – Sprachlabors – primitive physikalische
Einrichtungen - immer bessere technische Geräte zu
Aufzeichnung der Stimme (heute gibt es den Rundfunk, TV)
- die Entstehung der Linguistik – Linguisten - Historie
- wissenschaftlich
- geschichtlich
- komparativ
Die alten Ägypter (ersten)
- in den ältesten Zeiten maß man der Sprache und der
Rede übernatürliche Kraft bei, wie es noch Heute bei den
Naturvölkern beobachtet werden kann
- (Papua New Guinea, entlang des Amazonas
– Stämme – Schamanen – Abhängigkeit –
- spielen/arbeiten mit der Stimmer)
- glaubten in den Lungen und Atmungsmechanismen
eine magische Kraft entdeckt zu haben
- es sollte der Beweiß sein, dass Sprachen irgendwie
als eine Ordnung des Gottes gegeben wurde (magisch)
- z.B. im griechischen das Wort für Atem und Geist ist
das selbe – „pneuma“ – auch im schwedischen
„ande“ ist das selbe für Atem und Geist
- oder im lateinischen „spiritus“ heißt Geist und
„spirare“ heißt atmen
- in der Bibel wird die Stimmkraft beschrieben
- in Griechenland , Rom wird die Rhetorik beliebt
Erste Beschreibung der Sprache
- das war der Sanskrit
- 400 v.Ch. indische Grammatiker – ausführliche
Beschreibung der Laute
- Panini – systematische indische Grammatik für
das klassische Sanskrit
- die europäische Phonetik baute auf griechischen
Grund (gr. Philosophen: Pythagoras, Platon, Aristoteles)
- Dionysos Thrax – 1.gr.Grammatik
- die gr.Termini wurden von den Römern ins lateinische
übertragen
In Mittelalter widmete man sich den geschriebenen
Latein, die vulgären Volks- und Umgangssprachen
(wie z.B. Französisch) hat man theoretisch nicht studiert
- vulgär Latein war das Latein des einfaches Volkes, der
Bauer und der Soldaten – das einfache Volk verstand
das aristokratische Latein nicht
- in der Renaissance begann man die Nationalsprachen u
nd ihre Sprachlaute zu studieren, weil sie zu eigenständigen
Schrift- und Verwaltungssprachen wurden (regulierte
Sprachform, Rechtschreibung, Aussprache- und Lautsystem),
die die Befreiung vom Latein, die Verwandtschaft der
romanischen Sprachen untereinander wurde nach und nach
klar – Anfänge der Sprachvergleichung (damit hängt auch
der Versuch der Puristen die deutsche Sprache zu
reinigen zusammen)
- 1500 Leonardo da Vinci zeichnete Eustachi – verblüffend
richtig das Ohr und den Kehlkopf
- Bartolomeo (Anatom) – entdeckte den Gang zwischen
- Mittelohr und Mundhölle – er betrieb geheime Pathologie
- 16.Hahrhundert – die ersten Phonetiker – England
- John Hart („Lautsystem des Englischen“)
- Aaruhus („Lautsystem des Dänischen“)
- Ortoepie
- Ortographie
- Morphologie
18. Jahrhundert – der Österreicher Wolfgand
von Kempelen (1734 in BA geboren) – dank seiner genialen
technischen Begabung hatte er eine Sprechmaschine erfunden
die das 1.mal die menschliche Sprache aufzeichnete
– „Mechanismus der menschlicher Sprache“ – sein Werk aus
1791 ist das erste beste phonetische Buch, das bis dahin
veröffentlicht wurde
- 1781 C.F. HELLWAG beschrieb die deutschen
Vokale in Dreieckform
- 1875 EDUARD SIEVERS
– „Grundzüge der Lautphilosophie“ – er war der
1. deutscher Phonetiker, er gehörte zu den
Junggrammatiker – seit diesen Datum existiert offiziell
die deutsche Phonetik, sie etablierte sich erst durch
Sievers und sein Werk
1870 1900 KLASSISCHE SCHULE DER PHONETIK
- Paul PASSY ROUSSELOT
– 1.mal das Transkriptionssystem entdeckt
und eingeführt – Frankreich
- Henry SWEET – England
- Johann STORM – Norwegen
- Eduard SIEVERS, Wilhelm VIETOR, Theodor SIEBS
– Deutschland – normierten dt. Aussprache
- F.d.S., Jost WINTELER – Schweiz – phonetische
Untersuchung und Beschreibung – Winteler hat zum
1.mal die Schweitzer Mundarten beschrieben
- J.Bandonin de COURTENEY – Polen – hat das
Lautsystem des Polnischen und Russischen verglichen
VIETOR – phonetische Studien – 1.pnohologische Zeitschrift
– „Aussprachewörterbuch“ – „der Sprachunterricht muss umkehren“
SIEBS – „Deutsche Bühnenaussprache“ (1898)
– hat zum 1.mal festgelegt was richtig ist und was nicht
SAUSSURE – „Grundfragen der Sprachwissenschaft“ (1916)
Forschungsschwerpunkte der Phonetik im 19.Hahrhundert
- Siebs und Vietor haben den Ausspracheunterricht in
den Schulen eingeführt – die praktischen Nutzung der Phonetik
- die gesprochene Sprache kommt in den Vordergrund
- 1886 „Association phonetique internationale“ in Paris
– API – die internationale Lautschrift – Alphabet – sie haben
die Sprachzeichen für jede Sprache entdeckt – bis dahin
wusste niemand was richtig ist beim sprechen
– die deutsche Sprache wurde nicht untersucht
- TRANSKRIPTION – in den Dienst des Sprachunterrichts gestellt
- die Abhängigkeit der Phonetik von einer einseitig historischen
Sprachwissenschaft (Diachronie) wurde gelöst – wir brauchen die
deutsche Sprache in ihrer jetzigen Form zu studieren – Phonetiker
- Erstellung der experimentellen (artikulatorischen) Phonetik mit
Hilfe technischer Hilfsmittel wie Stroboskop, Oszillogram, Endoskop,
Röntgen – die Stimme wurde festgehalten und untersucht – es gab
Experimente mit der Stimmer – phonetisches Labor in Hamburg v
on Panconcelli-Calzia
- 1920 – 1930 – Jost Winteler, J.Bandonin de Courteney und F.d.S.
begründeten an verschieden Stelen in Europa und Amerika in der
Reaktion gegen die einseitige historische Tradition eine synchronische
strukturelle Linguistik, die Analysen des Sprachsystems und der
Kommunikationsfunktion zu Hauptziel hatten – Sprachsystem analysiert
- N.S.TRUBETZKOY nutzte auf dem Gebiet der Lautlehre diese Ideen
als Antithese zu naturwissenschaftlich arbeitenden Phonetik und
Trennte sie von der Phonologie – er wollte die Laute ignorieren
– 1938 „Grundzüge der Phonologie“ – diese Trennung war unglücklich
und es dauerte ein paar Jahrhunderte, bis der Gegensatz überwunden wurde
- Roman JACOBSON – auch ein wichtiger Darsteller der Phonologie
ENTWICKLUNG DER DEUTSCHEN AUSSPRACHENORM
Norm
- die Anerkennung und im täglichen Legen Befolgung von
Vorschriften in einer bestimmten menschlichen Gemeinschaft
- Gesetze, Eltern haben die Kinder zu Schule geschickt
- die Normen in der EU sind gleich
Die Normen in der deutschen Sprache
- Duden-Bänder
- existieren seit 100 Jahren
- die Grammatik (Morphologie, Syntax)
- die Orthografie (Rechtschreibung, die Schrift
– diese 2 müssen wir gleich wissen
- die Orthoepie (Aussprache, das gesprochene Deutsch)
- die Lexik (Wortschatz, Wortgebrauch, Wortbildung)
– das ist verschiedenes Aussprechen – es ist festgelegt,
aber in den Wörtern können unterschiede sein wenn wir
es aussprechen
Linguistik
- befasst sich mit der wissenschaftlicher Beschreibung
und Verbreitung der Normen aus geografischer und
soziologischer Sicht – Soziolinguistik
– unter verschiedenen sozialen Schichten
Die Beobachtung der Normen
- ist für bestimmte Berufe verbindlich (Lehrer, Schauspieler,
Medien, Politiker – sie müssen wissen, was für Worte sie
aussprechen können) und eröffnet bessere Berufschancen
(Diplomaten, hohes Militär, Verwaltungsbeamte)
- Abgrenzung der Sprachgruppen aus Prestigegründen
von Außenstehenden
Geschichte der deutschen Aussprachenorm
- das auf der Bühne gesprochene Deutsch genießt
seit 200 Jahren den Ruf einer besonders reinen Aussprache
- 1780 KLOPSTOCK – „Fragmente über Sprache und Dichtkunst“
- 1803 GOETHE – „Regeln für die Schauspieler“
Gebrauchsnorm der Schauspieler
- Deutlichkeit
- Verständigkeit im großen Theaterraum
- in verschiedenen Sprachgegenden verständlich
- Vermeiden der Dialekte
- ästhetische Ziele (nicht mit Fehlern sprechen)
- Schriftgemäßheit
- über den Mundarten stehende Bühnenlautung
- einem Begrenzten Situationskontext angemessen
Ziele des SIEBS – 1.NORM (37 000 Wörter)
- THEODOR SIEBS – Germanist, führte Beratungen über
die Regelung der deutschen Bühnenaussprache
(E.Sievers, W.Vietor, K.Luick) – „Deutsche Bühnensprache“
(1898) – „Deutsche Aussprache-Hochsprache“ (1922)
– „Rundfunksaussprache“ (1931 – für Tonfilm und Rundfunk
– Brauchten ausgebildete Sprecher)
- SIEBS – „Deutsche Hochsprache-Bühnenaussprache“
(1957) – „Deutsche Aussprache“ (1969)
- weitergehende Gültigkeitsanspruch – die Bühnenvertreter
beabsichtigten die Verbindlichkeitsmachung für weitere Kreise,
also z.B. für die schule, nicht – Siebs war anderer Meinung,
er wollte, dass die geeinte Nation (nach 1871) neben einer
Nationalsprache und einer gerade normierten Orthographie
(1880 Duden) auch eine einheitliche gepflegte Aussprache hat.
- politische Bedeutung der Verbreitung der Bühnenaussprache
auf weite Kreise – jeder gute Deutscher soll richtig
verständlich sprechen
Nach dem festgestellt wurde, dass „der Siebs“ eine von der
Sprechrealität entfernte Hochlautungsnorm eingebracht hat,
wurde eine moderne Regelung erforderlich (in der Rede
kommuniziert man mit Sätzen- für diese hatte Siebs kaum Regeln)
- Als Vorbild dienten professionelle Sprecher (Berufssprecher)
im Rundfunk und Fernsehen, es gab Tonbandaufnahmen
von Nachrichtensendungen.
HANS KRECH – Uni. Halle – 50-er Jahre
GOTTFRIED MEINHOLD – Uni. Jena – 70-er Jahre
– 2.NORM (90 000 Wörter)
1964 „Wörterbuch der deutschen Aussprache“ – Leipzig
1982 „Großes Wörterbuch der dt. Aussprache“ – Leipzig
„Standard Aussprache und Standard Lautung“
„Phonostylistik“ – richtiger Styl der Aussprache
Folgende Problemkreise wurden bearbeitet:
a) Stimmhaftigkeit des <s>
- z.B. das selbe [das ´zelbe]
stehen [ ʃ ] setzen [ z ] Haus [ s]
b) Gebrauch des Neueinsatzes
- z.B. Be I amte / am I Abend
c) Realisation des <r>
- z.B. rot, wer
d) Realisation des Endsilben <e>
- z.B. baden, hatten – aber z.B. in „nennen“ muss
das <e> ausgesprochen werden
e) Respiration der Plosive <p, t, ch, b, d, g>
- z.B. Papier, Tier, Kommen
ZIELE DES HANS KRECH
- eine der Sprechrealität entsprechendes allgemein
verbindliches deutsches Aussprachewörterbuch
- mundartliche und familiäre Ausspracheformen blieben
unberücksichtigt
- keine Sonderform wie 1898 für die Bühne, sondern eine
allgemein gebräuchliche und verbindliche Sprechweise
(Schule, Medien, Rede, Gespräch)
1962 – DUDEN – „Aussprachewörterbuch“ (Max Mangel)
1962 – „Standaraussprache“ (statt Hochlautung / 1990 / 2000
– 3.NORM (120 000 Wörter – DUDEN)
Standarddeutsch
- dialektneutrale, d.h. weder spezifisch Süd- noch Mitteldeutsch,
sondern eher Norddeutsch geprägte Aussprache geschulter und
geübter deutscher Sprecher in verschiedenen Sprechsituationen
(DUDEN 1962)
- in Norddeutschland wurde immer das hochdeutsche als eine
Schriftsprache von hohen Prestige gelernt, die Mundart hat auch
weniger Einfluss auf die Sprache der gebildeten Niederdeutschen
als anderswo
- das Deutsch in Norddeutschland galt immer als Schriftgemäßer
– schon während de Reformation im 16.Jh. wurde das Hochdeutsche
in Norddeutschland übernommen und wurde daher auch in den
übrigen Sprachgebieten als das bessere angesehen
- in anderen Gebieten (Österreich, die Schweiz, Süddeutschland)
hat man den Gebrauch der Mundart bis heute nicht verdrängt
– die überwiegender Mehrzahl der Sprecher ist hier nur
Einsprachig im Dialekt
- im Norddeutschland gibt es überwiegend Sprecher, die nur
Einsprachig in der Schriftsprache aufgewachsen sind und daher
den Dialekt und Schriftsprache nicht mischen
– das wird als MODELLAUSSPRACHE angesehen
AUSSPRACHE VON FREMDWÖRTERN
Fremdwörter - Auch in der dt. Sprache gibt es eine
große zahl von Wörtern aus anderen, fremden Sprachen
– auch wenn sie bekannte und gebräuchliche Wörter
in der dt. Sprache sind – 50 000
Merkmale:
- die Bestandteile der Wortes – bestimmte Präfixe
und Suffixe werden als fremd angesehen
(reformieren, Konfrontation, Expansion, Gage, Niveau)
- die Lautung – von dt. abweichende Aussprache
(Team, Gage, Garage, Milieu, Baby)
- die Schreibung – das Schriftbild zeigt für das dt.
ungewöhnliche Buchstabenfolgen (Courage, Bibliographie)
- des seltene Gebrauch in der Alltagssprache
(extensiv, Intercity, luxurieren)
Lehnwörter – Fremdwörter die wurden ins Deutsche
Angepasst mit Aussprache und Grammatik
– Mauer (murus), Wein (Vinum), Kloster (Claustrum)
– hängt NICHT von der langen Zeit ab (Bibliothek / fesh)
Internationalismen – Worte die in gleicher Form in den
meisten Sprachen vorkommen – Radio, Musik, Film, Telefon
Entlehnung
- es ist ein Prozess – Entstehung 2 Probleme
- 1. die Schrift – Orthographie – z.B. bei dem Wort Sauce
haben wir ein deutsches Äquivalent die Soße aber z.B. für
Bourgeoisie haben wir kein deutsches Wort dafür
- 2. die Aussprache – Orthoepie – hier hilft eine
Aussprachewörterbuch – Intonation ist auch ein Problem
– Akzent + Melodie sind oft anders
- die ersten Worte kamen aus Latein
– Tafel=Tabula, Schule=Schola
- in 16.,17 und 18.Jh. wurde franzosische Sprache
benutzt - Omellet, Sauce – andere Speisen und Kleidungstücke
us dem franzosischen – Opa, Arie, Fagott – das <c> kann man
als [ts] [k] oder [č] aussprechen – z.B. capricio
- 19. bis 21.Jh – Entlehnung aus dem Englischen
– wir haben heute viele englische Worte in Sport, Politik,
Verkehr, Kunst, Film, Werbung, Technik
Fremde Wörter (Laute) aus dem Latein., Griechischen
- c: Capricion, Contra, Credo, Celsius, Cäsar – c, k, č
- ch: Chor, Chronik, Chirurgie, China, Chemie
– ich Laut – manche sinc k, mance ch
- ph: Phonetik, Philosophie, Foto, Telefon, Sinfonie
– sie sind zu lang für Deutsch – wir können auch f schreiben
- qu: Quadrat, Quittung, Quote - kv
- sp: Spiriturs, Spektrum, Stimulus – es kann als s und
auch als š ausgesprochen werden
- st: Start, Stadion, Stil – št, s
- t: in der Endung – tion, tient, wie [ts] gesprochen
– Deklination, Nation, Patient
- th/rh: These, Thema, Rhemus, Rhombus - + Aspiration
- v: Naiv, Motiv, Nerv – f
- v: Villa, Vase – v
- y: Hymne, Symbol, Syntax, Asyl - ¨y
Bereich Medizin, Botanik, benutzen lateinische Wörter,
auch Linguistik, heute haben wir Deutsche Äquivalente,
aber bevorzugen die lateinischen Wörter
(z.B. Zahlen – Numeralia) – bevorzugen Fremdwörter
oft im Ausland (Vorlesung)
Fremde Laute aus dem Französischen
- ie>í: Poesie, Phantasie, Genie, Zoologie, Archäologie
- ie>ei: Tragödie, Komödie, Manie, Arie, Studie
- oi>oa: Hournal, Boutique
- ai>e: Palais, Saison
- g>ž oder bleibt g: Gage, Etage, Gourmet, Genial
- ain, in, an, en realisiert: Bulletin, Bonton, Ensemble
- au/eau>o: Restaurant, Niveau, Bureau
- ch>š : Chef, Chanson
- eu>ö : Fresur
- gn>nj : Champion, Kampagne
- j>ž : Jean, Jalousie
Fremde Laute aus dem Englischen
- c>k: Cockpit, Cocktail
- ch/tch>č: Lunch, Charlie
- ow/ou>au: Clown, Brown
- ee>í: Jeep, Meeting
- sh>š: Shaker
- y>i: Lobby, City, Hobby
DER LAUT ALS PHONETISCHE ERSCHEINUNG
Ein Laut unterscheidet sich von eine andere durch
verschiedene Qualität – durch Klangfarbe (u / o) oder
durch Verschiedenheit der hervorgebrachten
Geräusches (v/z). Die Laute haben auch unterschiedliche
Quantität – Zeitdauer – lange, halblang oder kurz – Weg / weg
Die Vokallaute können sich auch durch verschieden Tonhöhe
(Intonation) unterscheiden – vergleich fragendes DA?
und ein sachlich feststellendes Da. Unter dem Laut versteht
man die Realisation eines Phonems durch den Sprecher.
Ein Phonem ist die Kleinste sprachliche
bedeutungsunterscheidende Einheit. Kann eine Variationsbreite
haben. Das Phonem besitzt immer eine entsprechende
Lautrealisation, aber nicht alle Laute sind selbständige Phoneme.
Wörter, die sich nur durch ein Phonem unterscheiden, heißen
Minimalpaare – Sand/Wand. Ein einzelnes Phonem kann
Positionsbedingde und freie Variante (Allophone) haben.
Es kann auch zu Variation zwischen mehreren
Phonemen Kommen – Phonemvariation.
Das Graphem wird als Repräsentant des Phonems aufgefasst
– Wiedergabe des Phonems in der Schrift – im Text werden sie
durch einzelne Buchstaben oder Buchstabenverbindungen realisiert.
Vielfach wird ein Phonem mit mehreren Graphemen wiedergegeben,
oft tritt ein Graphem für mehrere Phonem auf. Schreibung und
Aussprache stimmen also im dt. meistens nicht überein.
Nicht jeder Buchstabe vertritt einen Laut, umgekehrt ein Laut kann
durch einen oder mehrere Buchstaben wiedergegeben werden.
Einteilung der Sprachlaute
Die Einteilung von Sprachlauten ist bestimmt von:
1. der Artikulationsstele – die Stelle, wo bei der
Aussprache von Lauten durch das artikulierende
Organ ein Hindernis für den Artikulationsstrom gebildet
wird, so dass eine Verschluss, eine Enge entsteht
DANACH UNTERSCHEIDEN WIR:
Artikulationsstelle Lautbezeichnung
Oberlippe Labiales
Oberzahnreihe Dentales
oberer Zahndamm Aiveolares
vordere Hartgaumen Prepalatales
mittlere Hartgaumen Mediopalatales
hinterer Hartgaumen Postpalatles
Weichgaumen Velares
Zäpfchen Uvulares
Rachen Pharyngales
Kehlkopf Laryngales
2. das artikulierende Organ – so heißen die bei der
Lautbildung aktiven Teile der Sprechwerkzeuge
– es handelt sich in erster Linie und die Unterlippe
und die verschiedenen Teile der Zunge
DANACH UNTERSCHEIDEN WIR:
artikulierendes Organ Lautbezeichnung
Unterlippe Labiales
Zungenkranz Koronales
vordere Zungenoberfläche Predorsales
mittlere Mediorsales
hintere Postdorsales
Stimmlippen Laryngales
Beide diese Bestimmungen de Lautbildung werden
zur genaueren Lautbezeichnung zusammengesetzt.
Auf welche Weise dies geschieht das beschreibt
3. der Artikulationsmodus – er kennzeichnet
verschiedene öffnungsgrade
DANACH UNTERSCHEIDEN WIR:
Artikulationsmodus Lautbezeichnung
Öffnung Öffnungslaute, Vokale
Enge Engelaute, Reibelaute
Verschluss Verschlusslaute (Explosiva)
Intermittierender Verschluss Schwinglaute (Vibrante)
Nasalöffnung Nasallaute
Seitliche Engebildung Lateralengelaute
4. Überwindungsmodus – drückt aus, auf welche Art der
Phonationsstrom jene Hemmung überwindet, die sich ihm
durch die Artikulation entgegenstellt. Hierher gehören die
Angaben über die Stimmhaftigkeit und Stimmlosigkeit.
Artikulation und Artikulationsbasis
- beide Wörter stammen aus dem Lateinischen
- die Bewegung der Sprechorgane – durch das
vibrieren der Stimmbänder ändern
Artikulation – Hervorbringen von Lauten oder
Lautfolgen mit Hilfe von Sprachorganen, Lautbildung
Artikulationsbasis – die für die Lautbildung eine
Sprache charakteristische Sprechbereitschaftslage
und Bewegungsart der aktiven Teile des
Sprechapparates – Artikulationsbasis einer fremder
Sprache – Akzent – Ausländer erkannt
Merkmale der deutschen Artikulationsbasis
(phonetische Basis)
- energische Vorstülpung und Rundung der Lippen
– starke Lippenaktivität – besonders bei den Vokalen
ö / ü – Diphthong eu – z.B. nötig, üben, beugen
- die richtige Aussprache der e-Laute – langes
gespanntes e: und reduziertes ə : lesen, Weg, Gebäude
- Umlaute ö / ü [O:] – geschlossenes O
– mögen, Löffel, Küste, üppig, tot, hoch, rot
- Aussprache und richtige Position der ich-Laute
und ach-Laute – euch, Brauch, Wenig, Bücher,
Sprechen, möchte, ich
- das deutsche Nasal [ŋ] und seine verschmelzte
- Aussprache – bring, Zange
- die richtige Auswahl der Konsonanten bei den
r-lauten und die Vokalisierung des r-Lautes
– führen R / führst ə, Ohren R / Ohr ə
- die behauchte Aussprache der Explosiva p, t, k
- der Neueinsatz der Vokale: weg fahren, auseinander,
hintereinander, Beamte, Beinhalten, Am Abend, erobern
- die Problematik der Akzentuierung im Deutschen
– leben, lebendig, zusammen, Bücherei, Friederike,
Philosophie, Arie
- die Melodisierung der deutschen Rede ist klein,
sie erscheint monoton
- Auslautverhärtung b, d, g, v, s - Obst
- Assimilation b-p
<e>
- [e:] ee, eh – Schnee, geben
- [ɛ:] ä, äh – Bären, ähnlich
- [ɛ] - Bett
- [ə] ge-, be- - Gebirge, besuchen
– Endungen -e, -en, -el, -er
- [e] - Fremdwörter – delegieren, Rekonstruktionen
– re-, de-
DIE BULDUNG DER LAUTE
ARTIKULATION UND ARTIKULATIONSBASIS
SPRECHORGANE UND LAUTERZEUGUNG
Die Lautsprache beruht darauf, dass
- Luft durch einen Kanal strömt, die zum Träger eines
- Klanges und/oder
- Geräusches gemacht wird
Aus dem Zusammenspiel von Lungen, Kehlkopf,
Zunge, Zähnen und Lippen ergibt sich die
eigentliche Sprechapparatur.
Die Erzeugung von Schall – also einen Laut
– geschieht mit Hilfe von drei verschiedenen
Mechanismen:
- die eingeschlossene Luft wird in Bewegung versetzt
- die dadurch erzeugte Luftströmung wird zu
Bildung von Klängen oder
- Geräuschen benutzt
Die Entstehung der Sprachlaute - durch Lunge und
Muskulatur wird eine Luftstrom erzeugt, der durch Nase
(Konsonanten, Nasalen, nasenlaute – und / oder Mund
(Mundöffnungsvokale) herausgedrückt wird
Stimmhaftigkeit
- bezieht sich auf die Stimmkraft
- stimmlose Artikulation von Sprachlauten
- bei Stimmhaften Lauten ist eine deutliche periodische
Schwingung der Stimmbänder and der Lautgestaltung beteiligt
- Stimmlose Laute – Artikulation ohne Beteiligung
der Stimmbänder
Artikulationsort / Artikulationsstelle
- darunter ist die Stelle zu verstehen, wo bei der Aussprache
von Lauten durch das artikulierende Organ eine Hindernis
für den Artikulationsstrom gebildet wird, so dass ein
Verschluss, eine Enge entsteht
Artikulationsart / Artikulationsmodus
– Art und Weise wie bei Artikulation der Luftstrom,
der die Lautbildung initiiert, geklemmt wird
Sprechorgane
Das menschliche Sprechwerkzeug gliedert sich in 3 Teile:
- der Lufterzeugende Teil – Zwerchfell, Lunge, Luftröhre
- der lautgebende Teil – Kehlkopf, Zäpfchen, Zunge, Lippe
- der lautgestaltende Teil – Kehlraum, Rachenraum, Mundraum, Nasenraum
Die Grundlage für alle Sprachlaute bildet der aus der Lunge kommende
Luftstrom – der Atem. Der Sitz der Atmungsorgane ist die Brusthöhle.
Den größten Teil füllt die Lunge aus. Zwischen dem rechten und Linken
Lungenflügel tritt von oben her die Luftröhre ein. Diese 3 Organe sind
die Erzeuger des Zum Sprechen nötigen Luftstromes.
Beim Sprechen wird nur die Ausatmung gebraucht. Der Atem nimmt
fast ausschließlich den Weg durch die Mundhöhle, welche nächst dem
Kehlkopf alle Sprechartikulationen übernimmt.
Das wichtigste Organ des Mundraumes ist die Zunge – Zungenspitze,
Zungenfläche und Zungenwurzel. Die ist ein sehr beweglicher Muskel,
dessen Bewegung von großer Bedeutung für die Lautbildung ist.
Die Zunge, Lippen, Zähne, weiche Gaumen und Zäpfchen gehören
zu den wichtigsten Sprechorganen.
Zu den Sprechorganen gehören: Lippen, Zähne, Alveolen, vorderer
und hinterer Gaumen, Zäpfchen, Zunge, Mundraum, Rachenraum,
Kahldeckel, Nasenraum, Stimmlippen, Luftröhre, Speiseröhre
Stimmhaftigkeit, Artikulationsort und Art bei Konsonanten
Stimmhaftigkeit – je nachdem, ob sie mit oder ohne Stimmton
gebildet werden.
Stimmhafte Konsonanten – b, d, g, v, z, ž, j, m, n, ŋ, l, r
Stimmlose Konsonanten – p, t, k, f, s, š, č, x, h
- außer Stimmhaftigkeit sind als unterscheidende Merkmale:
gespannt / nicht gespannt, aspiriert / nicht aspiriert
Artikulationsort – konsonantische Sprachlaute werden mit
der Zunge, den Lippen, den Zähnen und mit dem Zäpfchen
erzeugt:
Lippenkonsonanten – p, b, m
Zahnkonsonanten – d, t, n, s, š, z, z, l, r, f, v
Vordergaumenkonsonanten – j, č
Hintergaumenkonsonanten – k, g, ŋ
Kategorisierung der Phone der Konsonanten im Deutschen:
- bilabial: beide Lippen beteiligt (m, b, p)
- labio-dental: Unterlippe mit oberer Zahnreihe ist beteiligt (r, f, v)
- predorsale: t, d, s, z, š, ž, ts, n, l, r
- mediorsale: č, j
- postdorsale: k, g, x, ŋ
- uvularer Laut: R
- pharyngaler Laut: h
Artikulationsart – wie bei der Artikulation von Konsonanten
der Luftstrom in Rachen – oder Mundhöhle geklemmt wird,
unterscheidet man folgende Konsonanten:
- Explosiva – Verschlusslaute – p,t, k, b, d, g
- Nasale – Luft durch Nase, Mund geschlossen – m, n, ŋ
- Seitenlaute – Luft entweicht nur auf einer oder beiden
Seiten der Zunge – l
- Schwinglaute – Zungenspitze oder Zäpfchen vibriert – r, R
- einschlägige Laute - Zungenspitze oder Zäpfchen
schlagen nur einmal – r, R
- Reibelaute – ausströmende Luft wird eingeengt
– entsteht ein Reibegeräusch – f, v, z, s, š, ž, j, x, č, h
- kombinatorische Konsonanten – eng zusammen
ausgesprochene Verschluss oder Reibelaute,
die wir Affrikaten nennen – pf, ts, tš, dž,
LAUTVERÄNDERUNG
– PHONETISCHE PROZESSE INNERHALB EINES WORTES
Phonetisch Erscheinungen
Lautmodifikationen
Die Artikulation der deutschen Aussprache ist sehr kräftig,
wo dass Nachbarlaute stark beeinflusst werden können
– vor allem das Konsonant, Vokale sind akustisch selbständiger
- sie sind weniger der Lautbeeinflussung ausgesetzt
(anbieten – a´mbi:tn) – bei schnellem Sprechen kann das passieren
1.KOARTIKULATION
- immer etwas zusammen geben
- Bewegungen der Sprechorgane verbinden wich beim
Übergang von einem Laut zu einem anderen
- dabei können Laute:
- verschwinden – haben – ha:bn
- entstehen – leben – le:bm
- verschmelzen – Abend – a:mt
- werden reduziert – legen – le:geən
- Folge –Verlust von Lauten / artikulatorische
Vernachlässigung vor allem in Nonstandard
Guten Abend! – namt / Guten Morgen! – mõ
Auf Wiedersehen! – vi:dəze:n
gehen wir nach Hause – gemaham
2.NEUEINSATZ
- Stimmeinsatz, Junktur
- kräftiger, abrupter Abbruch der Artikulation der Vokals
- Unterbrechung des energischen Atem Stoßes in der
letzten Artikulationsphase des Lautes
um ein Uhr / Arm im Arm / das Alter / die ersten
– jedes Wort einzeln gelesen, weil es mit einem Vokal anfängt
beantragen / geübt / verirren / beeilen / erobern
– nach der Präfix folgt das Vokal
im Mai – es ist wichtig es zu trennen, damit man nicht „im Ei“ liest
3.ASSIMILATION
- aus dem lat. similis – ähnlich
- Angleichung eines Lauter an den anderen
- verschiedene Wirkungsrichtungen
– gegenseitige Beeinflussung benachbarter Laute
- regressive Assimilation – Obst, Krebs, Gibt, Legt
– in Richtung zurück – der Konsonant in der Mitte wird
beeinflusst von dem Konsonant der ihm folgt
- progressive Assimilation – altdeutsch –t ist stimmloser
– d ist stimmhafter – wird zum stimmlosen
- völlige Assimilation – wenn 2 benachbarte Laute ähnliche
Artikulation haben – heute nicht mehr – in älteren Sprachperioden:
zimber-Zimmer, lamb-Lamm
- teilweise Assimilation – modern Deutsch – stimmhaften
Konsonanten velieren durch die Nachbarschaft stimmlose
Konsonanten ihre Stimmhaftigkeit – Krebs = kre:ps
- phonetische Assimilation – Anpassung der Wörter
an die phonetischen Normen des dt. – strata=Straße
- gegenseitige Assimilation – haben (ha:bm)
– b und n beeinflussen so stark das e, dass er verschwindet
- eine neuer Laut entsteht – kommen – Kom:::
- der Konsonant wird verlängert – empfehlen – anbieten
– in der Mundart wird oft das a+i zum e: (Beine = Beene)
und das a+u zum o: (laufen = loofen)
- es gib auch unassimilierte Wörter in dt.
– in ihrer unveränderten Form – geflügelte Worte wie Nota bene,
curicculum viate, corpus delicti
4. DISSIMILATION
- Entähnlichung, unähnlich machen
- das streben nach Deutlichkeit, Angst vor dem
Versprechen (Frischers Fritz fischt frische Fische)
- störende, überflüssige Laute werden Ausgestoßen
- z.B. im Althochdeutsch werlt, piligrim, tartuffel, kumming
– ist heute Welt, Pilger, Kartoffel, König
- historische Dissimilation – Diphthongierung früherer
langer Vokale – z.B. in Althochdeutsch: sin, hus, dri, min
– ist heute Sinn, Haus, drei, mein
- Gemination – verlängerte Konsonanten
- auffallen, aussehen, annähen – tschechisch sprechen,
einen Namen nennen, am Meer
- 2 Verschlusslaute p, b, d, t, k: abbrechen, ab Berlin, Bettdecke
5.ELISION, ELLIMINIERUNG (TILGUNG) VON [ə] IN UNBETONTEN
- Duden Aussprachewörterbuch
- [ə] rein – reihen, breit – bereit, stehe – steh!,
Ehe – eh/seit eh und je, gehe – geh!
- man spricht [ə]:
- in den Präfixen be und ge (bekomme, gefallen)
- wen e im Auslaut ist (eine, Klasse, komme)
- in der Endung –en:
- wenn es vor Vokal steht (Ebene)
- nach Nasalen (lernen, ringen, nahmen)
- nach l, f, j (wahren, Wahlen)
- in Diminutivsuffix –chen (Kügelchen)
das [ə] fällt aus:
- nach Engelauten, Frikativen – f, v, s, z, š, ž, č, x, h, j
(scharfen, bremsen, laufen, Möwen, suchen)
- nach Verchlusslauten (Explosiva) – b, d, g, p, t, k
(Knappen, laben, hatten, Welten)
- nach Affirkaten – pf, ts, tš, dž
(Katzen, peitschen, managen)
Klassifikation von Sprachlauten
LAUT = PHON – ist normiert als Grundelement der
gesprochenen Sprache – Gehirn, Sprechorgane,
Lungen, Atmung
DAS LAUTSYSTEM DES DEUTSCHEN
- Vokalismus – Einteilung der deutschen Vokalphoneme
Vokale unterscheiden sich nach Gespanntheit [e:] [e:]
und Ungespanntheit [I] [Ɛ]
- Vokale unterscheiden sich nach der Öffnung der Lippen
in gerundete Vokale <o, u, eu>: und ungerundete
Vokale <i, e>
Kurzvokale – Vordere, Hintere, Hohe, Mittlere, Tiefe,
Gerundete, Ungerundete
/i/ - vordere, ungerundete, hohe
/y/ - vordere, gerundete, hohe
/℧/ - hintere, gerundete, hohe
/ɛ/ - vordere, ungerundete, mittlere
/oe/ - vordere, gerundete, mittlere
/o/ - hintere, gerundete, mittlere
/ə/ - zwischen vordere und hintere, gerundete, mittlere
/a/ - vordere, zwischen ungerundete und gerundete, tiefe
Langvokale - Vordere, Hintere, Hohe, Mittlere, Tiefe,
Gerundete, Ungerundete
/i:/ - vordere, ungerundete, hohe
/y:/ - vordere, gerundete, hohe
/u:/ - hintere, gerundete, mittlere
/e:/ - geschlossene, vordere, ungerundete, mittlere
/Ø:/ - vordere, gerundete, mittlere
/O:/ - hintere, gerundete, mittlere
/Ɛ:/ - offene, vordere, ungerundete, mittlere
/a:/ - hintere, gerundete, tiefe, lange
Diphthonge (Zweilaute) - /ae/, /o Ø/ , /ao/
Aspiration
- Behauchung – behauchte Konsonanten in dt.
- die Behauchung entsteht dadurch, dass sich mit
den stimmlosen Verschlusslauten p, t, k ein nachfolgender
Hauch verbindet. Die behauchten Laute werden auch
Aspiranten genannt
- die stimmlosen Verschlusslaute können behaucht und
auch unbehaucht sein. Die Tendenz zu Behauchung wird
von der Stellung des Lautes im Wort bestimmt, der Grad
der Behauchung außerdem von der Artikulationsspannung.
Die stimmlosen Verschlusslaute werden behaucht:
1. vor betontem Vokal im Silbenanlaut
(zwischen Verschlusslaut und betontem Vokal kann
ein l,r, oder n stehen) – Kirche, Appell, Knabe, Klaus, polen
2. im Wortauslaut, wenn die letzte Silbe betont ist
– genug, Geschenk, Musik, Kontrast
Die Verschlusslaute werden meistens wenig behaucht:
- vor unbetontem Vokal – hastig, Suppe, Sitte
- vor schwachtonigem e – Lampe, Tante, Ecke
- vor folgendem Konsonanten – absorbieren, Haupt, Pfeife, flugs
- vor folgenden Verschlusslauten – Takt, Oktober, Oetker
- in der Lautverbindung sp, st – spielen, Stein, sprechen,
Estrade, verstanden
SUPRASEGMENTALE PHONETIK
Phonetik teilt sich in 2 Teile
– Segmentale und Suprasegmentale Phonetik
2 Begriffe:
Segment – Segmentale Phonetik
Suprasegment – Suprasegmentale Phonetik
Segment in der Phonetik ist ein laut,
es gibt in deutschen 38 Laute
Segmentale Phonetik
- beschäftigt sich mit den Lauten, wie gesprochen
wird, wie sie Geschrieben werden, wie sie gebildet
werden, wo es vorkommt in der Schrift, welche
Laute sind wobei beteiligt
- sie beschäftigt sich mit allen phonetischen
Erscheinungen, die Laute betreffe
- auch mit Transkription
- Vergleich des Schreibsystem mit Vokalen
- z.B. bei dem Wort „nehmen“ – beschäftigt
sie sich mit dem [e:] – wie es gesprochen wird
und mit dem reduzierten e – wo es vorkommt
in der Schrift
Suprasegmentale Phonetik
- beschreibt ein größeres Segment al den Laut
– also die Silbe, Wort, Wortgruppe, Satz, Text
- beschäftigt sich mit den über den Laut stehenden
phonetischen Erscheinungen
- z.B. wo der Akzent bei mehreren Silben steht (ba-den)
- bei Wortgruppen beschäftigt sie sich mit Akzent (
baden gehen) und mit Neueinsatz – ob man es zusammen
liest oder die Vokale getrennt sind (Arm in Arm)
- bei Setzen und Texten beschäftigt sie sich mit der
Satzmelodie, Satzakzent, Pausen, Rhythmus, Tempo
– es geht hier z.B. um Reduzierung
– also überhaupt wie man es ausspricht
- die wichtigsten Begriffe in der SSP sind
Akzent und Melodie
Die Suprasegmentalen Merkmale der Laute
WORTAKZENT
- wichtigste Erscheinung on der SSP
- es ist Betonung, energische Hervorhebung eines
Teiles der Wortes
- Wenigsten eine Silbe im Wort wird im Verglich zu
den anderen durch dynamische Mittle hervorgehoben
- deutlichere Aussprache – starke Betonung,
schwache Betonung, Nebenbetonung, Nullbetonung
- ´arbeiten, nebenei,nander – schwacher Akzent,
Kenntnis – Nullbetonung
Akzent - Hervorhebung einer Silbe oder eines
Wortes durch Tonhöhe oder Tonstärke
Der deutsche Wortakzent
- der deutsche Wortakzent ist morphologisch
– an ein bestimmtes Morphem gebundne, die erste
Stammsilbe, betontes Präfix, betontes Suffix:
´Vortrag, ´anstehen, Lek´tion
- er ist unbeweglich – nur Ausnahmsweise ist er
beweglich: Professor – Professoren, Lektor – Lektoren,
Biologie – biologisch
Regeln für die Akzentsetzung in deutschen
- Stammsilben (morgen, Vater, Sitzen)
- Abweichung (Berlin, Schwerin, Hornisse,
Forelle, Spelunke) – es gibt cca. 25-30 Wörter ohne
Präfixe, wo der Akzent nicht am Anfang ist
- in Ausnahmefällen kann der dt. Akzent überall
liegen – leben, lebendig, Bücherei
- es gibt Präfixe die immer unbetont sind:
be-, ge-, er-, er-, em-, ent- - bekommen, gefallen
- trennbare (betonte) Präfixe – ab-, an-, aus-, bei-,
ein-, mit-, nach-, vor-, weg- (Ich baue ab, Ich mach auf)
- Präfixe ur-, un-, um- sind in 99% der Fälle betont
– Urwald, unbedingt, unmöglich – in der expressiven Rede,
wen es emotional gemeint ist, kann auch die 2 Silbe
betont sein – Unmöglich!
- Suffixe mit Nebenakzent: -bar, -sam, -sal, -nam
- betonte fremde Suffixe: -um, -ium, -us
(Museum, Medium, Rhythmus, Globus)
- Suffix –or ist im Sg. unbetont und im Pl. betont
(Doktor – Doktoren, Professor – Professoren)
- Zweigliedrige Zusammensetzungen sind Ausnahmen
– Jahrhundert, Jahrzehnt, Jahrtausend, Südwest
- bei Zusammengesetzen Ortsnamen ist der Akzent
oft am zweiten Glied – Bremerhaven, Heilbronn,
Schönbrunn, Neuseeland, Rheinland-Pfalz
- bei Abkürzungen ist normalerweise die erste Silbe betont
– U-Bahn, Foto, Uni, Kilo – aber das Labor
Phonetik der Aussprache fremder Wörter.
Fremdwortakzent
A) auf der letzten Silbe werden betont:
- Vokal im Auslaut – Niveau, Attache
- Wörter auf –ion, -em, -ei, -ik
(Nation, System, Konditorei, Ironie)
– ABER hier sind auch Ausnahmen – Arie, Komödie
B) auf der vorletzten Silbe werden betont:
- Wörter auf –oge, -en, -el, -e, -ieren, -ismus, -isch,
-or, -ik, -ium, -ie, -ius, -iem
(Loge, Etage, Pronomen, Kapitel, Revolver, Arkade,
Telefonieren, Realismus, Theoretisch, Professor,
Phonetik, Bakterie, Genius, Personalien, Präsidium
C) auf der dritten Silbe werden betont:
- Wörter auf –iker (Analytiker)
- linguistische Termini – Genitiv
D) bei Endung -in
- Vitamin, Gobelin, Bulletin
INTONATION
- Auch Prosodie, Suprasegmentalia
- im weiteren Sinne gehören zur Intonation die miteinander
zusammenwirkenden Komponenten
- Tonhöhenverlauf
- Lautstärke bzw. Druckstärke – Akzent – Intensität
- Dauer der Segmente – Quantität
- sowie Klangqualität, Pausen, Tempo
- Intonation ist die Art und Weise, wie ein Sat stimmlich
realisiert wird – es gibt unterschiedliche Klangqualität und Tempo
- Die Gliederung zwischen den Abschnitten der Rede wird
durch die Tonbewegung markiert – also Hohe, Tiefe, Schneller,
Langsamer
- der jeweilige Schwerpunkt tritt hervor durch stärkeren Druck,
Erhöhung des Tons und Verlangsamung des Tempos
- wir können mit der stimme spielen, aber wir brauchen
mehr Energie – das wichtigste in der Aussage kann ich
hervorheben – z.B. durch die Verlangsamung des Tempos
- Wo durch der Sprecher den Schwerpunkt setzt, hängt von
der Sprechsituation und seiner Intonation ab
- Heute so, und morgen so – heute so, und morgen so.
Intonationsmuster
Satzmelodie
- fallende Satzmelodie ist ein Signal für Abgeschlossenheit
oder Terminalität – Aussagesätze, Fragesätze
- steigende Melodie ist ein Signal für Frage oder Interrogativität
(Frageabsicht, Wunsch, Bitte) – Fragesätze
- leicht fallender oder leicht steigender Melodieverlauf ist ein
Signal für Nichtabgeschlossenheit oder Progredienz
– zusammengesetzte Sätze
Satzakzent
- Hervorhebung einer Silbe, eines Wortes oder einer Wortgruppe
durch Tonhöhenbewegung
- Hervorhebung einer Wortakzentstelle durch mehr druck auf
die Stelle, Silbe
- Auffällige Tonhöhen und Dauerkontraste gegenüber den
anderen Silben des Wortes
- normaler Satzakzent, emphatische oder kontrastierender
Satzakzent
- Nichtakzentuierte Worte im Satz – Artikel, Konjunktionen,
Präpositionen – zu (Infinitiv) , es (unpersönlich)
- am (am schönsten)
Pause
- Unterbrechung des Redestroms zur Gestaltung und
Gliederung der Rede
- unterscheidet werden Häsitations- oder
Verzögerungs-Pausen und Junktur- bzw. Grenzsignal Pausen
– z.B. Komme Morgen, nicht absagen / Komme morgen nicht,
absagen (die Vorlesung)
- gleiche Texte können von unterschiedlichen Sprechern
unterschiedlich gelesen werden – mit unterschiedlichen Pausen
– unterschiedliche Verteilung wird Produziert von dem Text
abhängend – abgesehen von der individuellen Verteilung der Atem Pausen
- Pausen haben auch einen Aufmerksamkeitserregende Funktion
- Der Pause wird oft distinktive Funktion zugeschrieben
– so genannte syntaktische Pausen
– z.B. wir haben Mittags Sonne / wir haben Mittagsonne
– Er dachte, sie wird kommen – Er, dachte sie, wird kommen
- solche Pausen sind aber fakultativ, sie können durch
Tohnöhenverläufe, Akzentsetzungen,
Siebendehnungen-Verlängerungen und anderen Mitteln
kompensiert werden