Návrat na detail prednášky / Stiahnuť prednášku / Univerzita Komenského / Pedagogická fakulta / NE - NEMECKÁ LITERATÚRA 18.STOROčIA
Johann Wolfgang von Goethe (goehte.doc)
Johann Wolfgang von Goethe
Gedichte, Lieder und Balladen
- Geistesgruß (Gedicht), 1774 Burg Lahneck
- Vor Gericht (Gedicht), 1774/1775
- In allen guten Stunden (freimaurerisches Bundeslied), 1775
- An den Mond, 1777
- Der Erlkönig (Ballade), 1782
- Xenien (Gedichte, zusammen mit Friedrich Schiller), 1796
- Die erste Walpurgisnacht (Ballade, von Felix Mendelssohn Bartholdy vertont in Form einer Kantate für Soli, Chor und Orchester), 1799
- Vom Sänger hat man viel erzählt (freimaurerisches Gedicht zum Dank des Sängers), 1815
- Wenn die Liebste zum Erwidern (freimaurerisches Gedicht zur Verschwiegenheit), 1816
- West-östlicher Divan (Gedichte), 1819
Versepen
- Reineke Fuchs (Tierepos), 1794
- Hermann und Dorothea (Idylle in Hexametern), 1798
Dramen
- Die Laune des Verliebten (Schäferspiel), verfasst 1768, im Druck 1806
- Die Mitschuldigen (Lustspiel), begonnen 1769, im Druck 1787
- Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (Schauspiel), 1773
- Prometheus (Gedicht), 1774
- Neueröffnetes moralisch-politisches Puppenspiel, 1774
- Ein Fastnachtsspiel vom Pater Brey, 1774
- Jahrmarktsfest zu Plundersweilern, 1774
- Götter, Helden und Wieland (Farce), 1774
- Clavigo (Trauerspiel), 1774
- Egmont (Trauerspiel), begonnen 1775, im Druck 1788
- Erwin und Elmire (Schauspiel mit Gesang), 1775
- Die Geschwister. Ein Schauspiel in einem Akt, 1776
- Stella. Ein Schauspiel für Liebende, 1776
- Der Triumph der Empfindsamkeit (Eine dramatische Grille), 1777
- Iphigenie auf Tauris (Drama), Prosafassung 1779, im Druck 1787
- Torquato Tasso (Drama), ab 1780, im Druck 1790
- Faust. Ein Fragment, 1790
- Der Groß-Cophta (Lustspiel), 1792
- Der Bürgergeneral (Lustspiel), 1793
- Faust. Eine Tragödie (entspricht dem ersten Teil des Faust), ab 1797, im Druck unter diesem Titel zuerst 1808 erschienen
- Mahomet, Übersetzung und Bearbeitung der Tragödie von Voltaire, 1802
- Die natürliche Tochter (Trauerspiel), 1804
- Pandora (Festspiel), entstanden 1807/08, im Druck 1817
- Faust II. (2. Teil des Faust), 1833 (postum veröffentlicht)
Romane und Novellen
- Die Leiden des jungen Werthers (Briefroman), 1774, 2. Fassung 1787
- Wilhelm Meisters theatralische Sendung („Urmeister“, Roman), ab 1776, Im Druck 1911
- Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten (Rahmenerzählung), 1795
- Wilhelm Meisters Lehrjahre, 1795/96 (Text)
- Novelle, ab 1797
- Wilhelm Meisters Wanderjahre (Roman), ab 1807, im Druck 1821, erweiterte Fassung 1829 (Text)
- Die Wahlverwandtschaften, 1809 (Text)
Übertragungen
- Das Leben des Benvenuto Cellini (Übersetzung), 1797
- Mahomet, Übersetzung und Bearbeitung der Tragödie von Voltaire, 1802
Aufzeichnungen und Aphorismen
- Maximen und Reflexionen, 1833 (postum veröffentlicht)
Ästhetische Schriften
- Über Kunst und Altertum (6 Bde., zusammen mit Johann Heinrich Meyer), 1816–32
Naturwissenschaftliche Schriften
- Über den Zwischenkiefer der Menschen und der Tiere, 1786
- Beiträge zur Optik (Abhandlungen, 2 Bde.), 1791/92
- Zur Farbenlehre (wiss. Abhandlung), 1810
Reden
- Einleitung zu den Trauerreden (freimaurerische Trauerrede zum Ableben des Meisters vom Stuhl Ridel), 1821
- Rede zum brüderlichen Andenken Wielands (freimaurerische Trauerrede), von Goethe vorgetragen am 18. Februar 1830
- Dem würdigen Bruderfeste: „Fünfzig Jahre sind vorüber“ (poetischer Dank für eine Ehrenurkunde seines fünfzigjährigen Maurerjubiläums), 1830
Autobiographische Prosa
- Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (autobiografische Dichtung, 4 Bde.), 1811–33
- Italienische Reise, 1816/17
- Kampagne in Frankreich (Bericht), 1822
Sonstiges
- Römische Elegien, entstanden 1788–90
- Venezianische Epigramme, 1790
- Die guten Weiber, 1817
Werther-Roman
In dem Briefwechsel mit Kestner erfuhr er von dem Suizid des Gesandtschaftssekretärs Karl Wilhelm Jerusalem. Dies war für Goethe der Auslöser, seinen Roman Die Leiden des jungen Werthers zu schreiben. Darin verband er die eigenen Erlebnisse mit seiner Angebeteten Charlotte Buff mit dem Schicksal Jerusalems. In wenigen Wochen schrieb er sich von der Seele, was ihn bedrückt hatte, befreite er sich „von seiner Trunkenheit, seinem Rausch”, wie sein Kammerdiener und langjähriger Sekretär Philipp Seidel (1775-1788) sich erinnerte. Auch dieser Roman wurde ein großer Erfolg. Die Folge war eine europaweite Werther-Hysterie, sogar Selbstmorde nach dem Vorbild Jerusalems wurden gemeldet. Der Götz und der Werther – so verschieden sie auch sind – markierten den Beginn einer neuen deutschen Literatur. Der ruppige Stil des Götz wurde Mode bei den Dichtern des Sturm und Drang. Goethe aber galt von nun an als Genie, seine beiden ersten bedeutenderen Werke hatten ihm zu Weltruhm verholfen.
Naturkundliche Studien
In diesen Jahren begann er, sich intensiv mit Biologie zu beschäftigen, besonders mit Anatomie und dem Werden der Formen in Tier- und Pflanzenwelt. Der Anatomieprofessor Justus Christian Loder vermittelte ihm umfassende theoretische und praktische Fähigkeiten. Gemeinsam mit ihm entdeckte Goethe am 27. März 1784 bei zielgerichteten Forschungen in der Jenaer Anatomie den Zwischenkieferknochen am menschlichen Schädel (auch Sutura incisica goethei oder Os goethei genannt). Nach herrschender Meinung sollte er nur bei Tieren vorkommen. Goethe, der eine „geheime“ Verwandtschaft zwischen Tier und Mensch „ahnend schaute“, sah genauer hin als alle anderen und hatte Erfolg. Noch in der selben Nacht schrieb er an Herder: „Ich habe gefunden - weder Gold noch Silber, aber was mir unsägliche Freude macht - das Os intermaxillare am Menschen“. Schon früh (Herbst 1776) hatte er dafür gesorgt, dass Herder als Generalsuperintendent nach Weimar berufen wurde. Dessen Gedanken über eine organische Entwicklung in der Naturgeschichte kamen seinen Vorstellungen sehr nahe. Die alte Freundschaft wurde wiederbelebt, diesmal allerdings in gleichrangiger Art und Weise; Merck und Lavater dagegen mussten weichen.
Physik und Farbenlehre
Kants Erkenntnistheorie faszinierte ihn in dieser Zeit. Dessen These, wir könnten die Gegenstände der Philosophie nicht objektiv erkennen, sondern lediglich über unsere Wahrnehmung nachdenken, kam seiner Weltanschauung entgegen („Nun aber schien zum erstenmal eine Theorie mich anzulächlen“). Er widmete sich in einer Vielzahl von physikalischen Versuchen, die er selbst unternahm, den Phänomenen der Farben des Lichtes, den optischen Farben bzw. Spektralfarben. Im Sinne der Kant'schen Erkenntnistheorie ist Goethes „Farbenlehre“ keine naturwissenschaftliche Arbeit, sondern eine Lehre von der Wahrnehmung – nicht Physik, sondern Metaphysik. In Goethes Augen sperrt sich der stete Wandel der Dinge gegen jede Festlegung in starren Begriffen (insofern war er kein Kantianer). Zergliedern und analysieren verabscheute er; er machte sich auf, als ein „Ritter“ die „Farbenprinzessin“ zu befreien aus den Experimentierkammern der Wissenschaftler im Gefolge Isaac Newtons. Daran konnte auch die von Georg Christoph Lichtenberg angebotene Hilfe nichts ändern. Bereits in Leipzig hatte er über eine farbig spielende Libelle geschrieben:
Da hab ich sie, da hab ich sie!
Und nun betracht ich sie genau
Und seh’ – ein traurig dunkles Blau.
So geht es Dir, Zergliedrer Deiner Freuden!
Er schloss die Farbenlehre erst 1808 ab, beschäftigte sich aber noch wenige Wochen vor seinem Tod mit Teilproblemen. Den Tod Schillers im Jahr 1805 empfand er als großen Verlust. Gleichzeitig setzten ihm verschiedene Krankheiten (Gesichtsrose, Nierenkoliken) ernstlich zu. 1808 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
Naturwissenschaftliche Arbeiten
In der Weimarer Zeit begann Goethe sich auch naturwissenschaftlich zu beschäftigen, vor allem auf den Gebieten der Botanik, der Geologie und der Optik. In Folge seiner Interessen wurde er zum eifrigen Sammler von rund 23.000 Präparaten aus der Natur, die Grundlage seines Forschens waren.
Botanik
Seine vergleichenden Studien über Pflanzengestalten (vor allem Die Metamorphose der Pflanzen, 1790) wurden auch in der Fachwelt als wegweisend anerkannt. Im Bereich der Botanik gilt er als Begründer der Vergleichenden Morphologie. Während diese Disziplin später stark formalisiert wurde, stand für Goethe das erlebende Mitvollziehen der „Metamorphose“, des Wandels der aufeinander folgenden Blattgestalten an der Pflanze, im Vordergrund. Seine wichtigste Entdeckung war dabei, dass nicht nur die grünen Laubblätter, sondern auch die Teile der Blüte einander im Prinzip gleichen und dass auch Früchte aus blattartigen Organen (Fruchtblätter) aufgebaut sind. Diese Entdeckung formulierte er 1787 während seiner „italienischen Reise“ mit den Worten: „Vorwärts und rückwärts ist die Pflanze immer nur Blatt.“ Heute spricht man von homologen Organen. Das allgemeine „Gesetz“ der Aufeinanderfolge der Blattgestalten nannte Goethe auch „Urpflanze“.
Zoologie
In der Zoologie gelang Goethe die bedeutende Entdeckung des Zwischenkieferknochens beim Menschenembryo, dessen scheinbares Fehlen bis zu diesem Zeitpunkt eines der wichtigsten Argumente gegen die Verwandtschaft des Menschen mit den Affen war. Goethes zoologische Arbeiten, die ebenso wie die botanischen stark von der Anschauung und von dem Verhältnis zwischen konkreter Erscheinung und allgemeinem Typus ausgingen, wurden in der Folge von verschiedenen Zoologen aufgegriffen, so noch im 19. Jahrhundert von Hermann von Nathusius und im 20. Jahrhundert von Louis Bolk und Adolf Portmann.
Optik/Farbenlehre
Als sein naturwissenschaftliches Hauptwerk betrachtete Goethe jedoch seine Farbenlehre, die nach heutigem Verständnis lediglich eine von vielen Farbenlehren darstellt. Mit dieser Arbeit setzte er sich bei der physikalischen Interpretation über die Ursache der Spektralfarben in deutlichen Widerspruch zu dem englischen Physiker Isaac Newton. Aus physikalischer Sicht gilt Goethes Farbenlehre heute als Verirrung eines sonst so genialen Geistes. Gerade zu diesem Werk haben sich aber die bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts geäußert. So formulierte beispielsweise Niels Bohr, dass nicht das klassische Objekt der Physik, sondern das Phänomen das letzte unteilbare Element der physischen Wirklichkeit ist [7], und dass Goethes Einblicke in die Natur „zumindest in bestimmten Punkten außerordentlich fortschrittlich waren im Vergleich zu seiner Zeit“[8]. Carl Friedrich v. Weizsäcker äußerte sich zu Goethes Wissenschaftsverständnis und Erkenntnismethode in: Einige Begriffe aus Goethes Naturwissenschaft [9]. Und der Wissenschaftstheoretiker Paul Feyerabend schrieb: „Goethes wundervolles Buch verdient weit mehr Beachtung, als es bisher bei Wissenschaftshistorikern und Wissenschaftstheoretikern gefunden hat.“ [10]
Aus psychologischer Sicht hingegen hat Goethe erstmalig eine Art Farbenpsychologie entwickelt.
Goethes Wissenschaftsverständnis und Methodik
Einen Ansatz einer wissenschaftstheoretischen Betrachtung seiner Methodik lieferte Goethe bereits selbst in seinem Aufsatz Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt [11]. Darin kennzeichnet er sein Vorgehen – im Unterschied zur zeitgleichen Naturphilosophie der Romantik – als empirisch und nicht spekulativ[12]. Vom positivistischen Empirismus unterscheidet sich Goethes Ansatz dadurch, dass er den Menschen nicht als externen Beobachter behandelt, sondern als innerhalb des Beobachtbaren und als systematisch zu diesem gehörend.
Ein besonderes Kapitel der Wirkungsgeschichte von Goethes Naturstudien ist die Bedeutung, die sie durch Rudolf Steiner im Bereich der Anthroposophie und der Waldorfpädagogik unter der Bezeichnung „Goetheanismus“ erlangt haben.
Die Wahlverwandtschaften
Dies hinderte ihn nicht, bereits 1807 eine tiefe Neigung für Minna Herzlieb, die 18-jährige Pflegetochter des Buchhändlers Carl Friedrich Ernst Frommann in Jena, zu entwickeln. Als Nachklang der inneren Erlebnisse dieser Zeit wird der Roman „Die Wahlverwandtschaften“ angesehen, eine leise Tragödie, in der die Liebe als lebenszerstörende Naturmacht gesehen wird. Es war sein letzter Roman (1809). Charakteristisch für Goethe ist, wie er in diesem Werk Poesie und Naturerforschung verknüpfte: in der zeitgenössischen Chemie gebrauchte man den Begriff der „Wahlverwandtschaft“ der Elemente. Goethe verarbeitete hier – auf seine Weise – gleichzeitig seine frühen alchimistischen Erfahrungen und die rasend schnelle Entwicklung der modernen Chemieforschung. Er wäre gerne das allumfassende Universalgenie gewesen, musste aber vor der „millionenfachen Hydra der Empirie“ die Segel streichen. Die Fülle des Stoffes war nicht mehr zu erfassen.
Vorbereitung Gesamtausgabe und Abschluss Faust I (1806)
Immerhin bereitete er ab 1806 eine neue Gesamtausgabe seiner Werke (bei Cotta in Stuttgart) vor; hierfür schloss er auch endlich den ersten Teil des „Faust“ ab. In dieser Dichtung stellte er sich selbst dar, nicht nur in der Figur des Faust, der – ein Universalgenie – nach den Sternen greifen will und doch immer an die Erdenschwere gebannt bleibt; ebenso stellte er sich im Mephisto dar, der Goethes dämonisch-schwarze Seite zeigt (und der doch stellenweise recht sympathisch wirkt, witzig und frech wie der junge Goethe).
West-östlicher Divan
1814 reiste Goethe in die Rhein- und Maingegenden. In Frankfurt lernte er im Hause des Bankiers von Willemer dessen Partnerin Marianne Jung kennen, die wenige Wochen später, noch während Goethes Anwesenheit und auf seinen Rat hin heiratete. Goethe war zwar 65 Jahre, fühlte sich jedoch keineswegs zu alt und verliebte sich in Marianne. Sie wurde zur Muse und Partnerin in der Dichtung. Goethe besuchte die Willemers im folgenden Jahr wieder – ein letztes Mal sah er die Heimat. Auf die späteren Einladungen der Willemers nach Christianes Tod 1816 antwortete Goethe nicht mehr. Aber noch vier Jahre lang sollten ihm die Verse von Nachtigall und Rose, Wein und Liebe zuströmen, bis er den „West-östlichen Divan“ abschloss. Erst als alte Dame enthüllte Marianne, dass ein großer Teil der Liebesgedichte in dieser Sammlung von ihr selbst stammte. Sie war die einzige Partnerin, die ihm an dichterischer Kraft gleichkam.