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Johann Gottfried von Herder (herder.doc)
Johann Gottfried von Herder
Erste literarische Werke
Herder schrieb zunächst Gedichte und Rezensionen für Kanters „Königsbergische Zeitung“. 1763 erhielt Herder auf sein Gesuch das „Hochgräflich-Dohnasche“-Stipendium und beteiligte sich an der Preisaufgabe der Schweizerischen Patriotischen Gesellschaft „Wie können die Wahrheiten der Philosophie zum Besten des Volkes allgemeiner und nützlicher werden?“. In seiner Philosophie wird die Arbeit – wie auch von Immanuel Kant oder später z. B. von Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Johann Gottlieb Fichte – zur Existenzbedingung und sittlichen Pflicht erklärt.
Dass Herder im Herbst 1764 als Aushilfslehrer an die Domschule nach Riga berufen wurde, kam ihm wegen des drohenden Militärdienstes gelegen. Kurz vor seiner Abreise ereignete sich in Königsberg ein verheerender Brand, der Herder zu dem Gedicht „Ueber die Asche Königsberg. Ein Trauergesang“ inspirierte. In Riga war er von Ende 1764 bis Mai 1769 Aushilfslehrer; später wurde er auch als Pfarradjunkt an zwei vorstädtischen Kirchen (Jesus- und Gertrudenkirche) angestellt, so dass er in der alten Hauptstadt Livlands (die sich damals noch fast republikanischer Selbständigkeit erfreute) einen wichtigen Wirkungskreis fand und bei der Verwaltung und der 'Ritterschaft' angesehen war. Die Kreise des städtischen Patriziats erschlossen sich Herder, der sich eines bis dahin ungekannten Lebensgenusses erfreute. Vor allem durch das Haus des Ratsherrn Johann Christoph Berens und dessen Brüder Gustav, Karl und Georg, an das er durch Hamann empfohlen war, hatte er gute Freunde in den bürgerlichen Kaufmannskreisen erworben. Im 'Rigaer Blatt' erschien 1764 seine erste umfangreichere Studie „Ueber den Fleiß in mehrerern gelehrten Sprachen“, die bereits die für ihn typischen Vokabeln „Nationalcharakter“ und „Genie“ enthielten.
In Riga wurde er im Juni 1766 in der Loge „Zum Schwert“ in den Freimaurerbund aufgenommen. Nicht nur Herders „Älteste Urkunde des Menschengeschlechts“ zeigt Nachwirkungen hierauf. In seinem Logenbruder, dem Schriftsteller Rektor Johann Gotthelf Lindner fand er für seinen zukünftigen Lebensweg eine Schlüsselfigur.
Herder schrieb nun erste größere Veröffentlichungen, die sein Freund Johann Friedrich Hartknoch verlegte: es entstanden die „Fragmente über die neuere deutsche Literatur“ (1766-67), „Über Thomas Abbts Schriften“ (1768) und „Kritische Wälder, oder Betrachtungen die Wissenschaft und Kunst des Schönen betreffend“ (1769, anonym). Er wandte sich hier der Sprachphilosophie zu. Herder postulierte, dass die literarischen Erzeugnisse aller Nationen durch den besonderen Genius der Volksart und Sprache bedingt seien. Er baute seine gesamte Sprachphilosophie auf dem Satz Hamanns auf, wonach „die Poesie die Muttersprache des menschlichen Geschlechts“ sei. Er stand in dieser Zeit z. B. im Briefkontakt zu Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Friedrich Nicolai. Auf Nicolais Aufforderung hin wurde er Mitarbeiter an der „Allgemeinen Deutschen Bibliothek (ADB)“, für die er bis 1773 etwa 40 Rezensionen schrieb. Literarisch schließlich geriet Herder in Nicolais Kritik, der später dann die Literatur des Sturm und Dranges, die Klassik und die aufkommende Romantik attackierte. Herder kritisierte leidenschaftlich einerseits die orthodoxe Einstellung der damaligen Theologie und andererseits die abwehrende Haltung gegen seine reformerischen Schulpläne. Er polemisierte unter anderem gegen das andauernde Übergewicht der Lateiner im deutschsprachigen Raum. Von Christian Adolph Klotz, einem Professor in Halle, und dessen Anhängern wurde er angefeindet, was ihm die Zeit in Riga verleidete. Einem Ruf an eine Petersburger Schule im Jahre 1767 folgte er nicht. Die folgenden Proteste veranlassten Herder dazu, im Frühling 1769 seine Entlassung aus den Ämtern in Riga zu erbitten, um in Mitteleuropa zu wirken.
Spätwerk
Herders „Christliche Schriften“ (1796-1799), in denen sein Gefühl für den Kern des Christentums Ausdruck fand oder die Aufsätze für Schillers „Horen“ ließen den alten Herderschen Geist erkennen. Aber voll Bitterkeit und mit unzulänglichen Waffen bekämpfte er mit der „Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft“ von 1799 und der „Kalligone“ (1800) die Philosophie Kants. Voll Verkennung richtete seine „Adrastea“ (1801-1803) ihre Spitzen gegen die klassizistische Strömung der deutschen Dichter und Denker insgesamt. Er sah voraus, dass diese den ganzen Ruhm davontragen würden und bezeichnete sich selbst bald als „dürrer Baum und verlechzte Quelle“, bald als „Packesel und blindes Mühlenpferd.“ In einer Zeit der wirtschaftlichen Not erschien „Iduna oder Der Apfel der Verjüngung“ als ein Beitrag der „Horen“, der Schiller zum Widerspruch reizte. Herder betonte hier die didaktische Aufgabe der Dichtkunst und stellte sich damit in Gegensatz zu der Theorie von der Autonomie der Kunst, die er wenige Jahrzehnte vorher mitbegründet hatte. Es entwickelte sich eine Freundschaft zu Jean Paul, der ihn in der Zeit 1798 bis 1800 häufig besuchte. Auch Christoph Martin Wieland unterstützte ihn.
In den Sommern 1802 und 1803 suchte er Heilung in den Bädern von Aachen und Eger, im Herbst 1803 erfolgte ein weiterer heftiger Anfall, dem er am 18. Dezember erlag. Letzte Arbeiten waren die „Legenden“, die Übertragung der Romanzen „Der Cid“ und die dramatischen Gedichte „Der gefesselte Prometheus“ und „Admetus' Haus“. Die Annahme eines ihm vom Kurfürsten von Bayern 1802 verliehenen Adelsdiploms (wodurch seinem Sohn Adelbert der Grundbesitz erhalten blieb), und die Ernennung zum Präsidenten des Oberkonsistoriums kamen wohl zu spät, um Herder Lebensmut zurückzugeben.
Werke
- Fragmente über die neuere deutsche Literatur, Riga 1766-67.
- Abhandlung über den Ursprung der Sprache (1772)
- Von deutscher Art und Kunst. Einige fliegende Blätter (1773)
- Auszug aus einem Briefwechsel über Ossian und die Lieder alter Völker (1773)
(hier und später vertrat Herder hartnäckig die vermeintliche Echtheit dieser „schottischen“ Dichtkunst; vgl.: James McPherson (1736 – 1796))
- Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit (1774)
- Volkslieder nebst untermischten anderen Stücken (1778/79 Erst in der 2. Auflage 1807 unter dem Titel Stimmen der Völker in Liedern )
- Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (4 Teile 1784/91)
- Briefe zur Beförderung der Humanität; zehn Sammlungen (1791-1797)
- Terpsichore, Lübeck 1795
- Christliche Schriften, Riga 1796-1799, 5 Sammlungen.
- Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft, Leipzig 1799, 2 Teile.
- Kalligone, Leipzig 1800.
- Die Sonne und der Wind