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Jakob Michael Reinhold Lenz (lenz.doc)

Jakob Michael Reinhold Lenz

Leben

J. M. R. Lenz wird als Sohn des pietistischen Pfarrers (ab 1779 Generalsuperintendent von Livland) Christian David Lenz (1720-1798) in Seßwegen, ca. 150 km östlich von Riga, geboren. Als er 9 Jahre alt ist, zieht er mit seiner Familie nach Dorpat, wo der Vater eine Pfarrstelle erhält. Ein erstes Gedicht wird veröffentlicht, als er 15 Jahre alt ist. Von 1768-1770 studiert er mit einem Stipendium zunächst in Dorpat und dann in Königsberg Theologie. In Königsberg hört er auch Vorlesungen von Immanuel Kant, liest auf dessen Anregung Jean-Jacques Rousseau, geht seinen literarischen Interessen nach und vernachlässigt die Theologie. Seine erste eigenständige Buchveröffentlichung, das Langgedicht Die Landplagen, erscheint 1769.

1771 bricht Lenz sein Studium in Königsberg ab und geht gegen den Willen des Vaters, der deswegen den Kontakt zu seinem Sohn abbricht, als Bediensteter der beiden kurländischen Barone und Offiziersanwärter Friedrich Georg und Ernst Nikolaus von Kleist (Biografien), die ihren Militärdienst antreten wollen, nach Straßburg. Er kommt dort in Kontakt zu dem Aktuarius Johann Daniel Salzmann, um den sich der intellektuelle Zirkel der Société de philosophie et de belles lettres gebildet hat, in der auch der junge Johann Wolfgang von Goethe verkehrt, der sich zu dieser Zeit ebenfalls in Straßburg aufhält und dessen Bekanntschaft wie auch die von Johann Heinrich Jung-Stilling hier Lenz macht. Goethe wird darauf sein bewundertes künstlerisches Vorbild, über ihn entsteht auch der Kontakt zu Johann Gottfried Herder und Johann Kaspar Lavater, mit denen er korrespondiert. Im folgenden Jahr 1772 zieht er im Gefolge seiner Dienstherren nacheinander in die Garnisonen von Landau, Fort Louis und Weißenburg. Er verliebt sich in Friederike Brion, die vormalige Geliebte Goethes, seine Gefühle bleiben aber unerwidert. 1773 kehrt Lenz nach Straßburg zurück und nimmt sein Studium wieder auf. 1774 gibt er seinen Dienst bei den Brüdern Kleist auf, lebt als freier Schriftsteller und verdient seinen Lebensunterhalt mit privater Lehrtätigkeit. Zu Goethe entwickeln sich nun freundschaftliche Beziehungen, dieser stellt Lenz bei einem Besuch beider in Emmendingen auch seiner Schwester Cornelia und ihrem Mann Johann Georg Schlosser vor.

 

Im April 1776 folgt Lenz Goethe an den Hof nach Weimar, wo ihn die Hofgesellschaft zunächst freundlich aufnimmt. Aber bereits Anfang Dezember wird er auf Betreiben Goethes wieder ausgewiesen. Der genaue Hintergrund ist nicht überliefert, Goethe, der danach den persönlichen Kontakt abbricht, erwähnt in seinem Tagebuch nur vage Lenzens Eseley.

Lenz geht darauf nach Emmendingen, wo er von Cornelia und Johann Georg Schlosser aufgenommen wird. Von dort unternimmt er verschiedene Reisen ins Elsass und in die Schweiz, unter anderem im Mai 1777 zu Lavater nach Zürich. Die Nachricht von Cornelia Schlossers Tod, die ihn im Juni bei Lavater erreicht, macht einen starken Eindruck auf ihn, er kehrt nach Emmendingen zurück. Nach einem weiteren längeren Besuch bei Lavater kommt es im November bei einem Aufenthalt in Winterthur bei Christoph Kaufmann zu einem Ausbruch seiner psychischen Krankheit, der Geisteskrankheit Alienation. Kaufmann schickt Lenz schließlich Mitte Januar 1778 zu dem Philanthropen, Sozialreformer und Pfarrer Johann Friedrich Oberlin im elsässischen Waldersbach, wo er sich vom 20. Januar bis 8. Februar aufhält. Trotz der Fürsorge von Oberlin und seiner Frau verschlimmert sich Lenz' geistiger Zustand noch. Danach geht Lenz wieder zu Schlosser nach Emmendingen. Er wird dort bei einem Schuhmacher und einem Förster untergebracht.

Sein jüngerer Bruder Karl holt Lenz im Juni 1779 aus Hertingen, wo dieser bei einem Arzt in Behandlung ist, ab und bringt ihn nach Riga, wo ihr Vater inzwischen zum Superintendenten aufgestiegen ist. Er kann dort aber beruflich nicht Fuß fassen, der Versuch, Leiter der dortigen Domschule zu werden, scheitert, Herder verweigert dafür ein Empfehlungsschreiben. Auch in Sankt Petersburg, wo er sich von Februar bis September 1780 aufhält, hat er keinen Erfolg. Er geht darauf als Hofmeister auf ein Gut bei Dorpat. Nach einem weiteren Aufenthalt in Sankt Petersburg im folgenden Jahr geht Lenz im September 1781 nach Moskau, wo er zunächst bei dem Historiker Friedrich Müller Unterkunft findet und russisch lernt. Er arbeitet als Hauslehrer, verkehrt in Kreisen russischer Freimaurer und Schriftsteller, arbeitet mit an der Ausarbeitung von verschiedenen reformerischen Plänen, übersetzt Bücher zur russischen Geschichte ins Deutsche. Dabei verschlechtert sich sein psychischer Zustand immer mehr. Zuletzt überlebt er nur durch die Unterstützung russischer Gönner, vor allem aus Freimaurerkreisen. Lenz, der in Riga in der Loge „Zum Schwert“ 1780 eine Gedächtnisrede auf ein Logenmitglied gehalten hatte,[1] war in Moskau zur Zeit der Blüte der russischen Freimaurerei um Nikolai Iwanowitsch Novikov 1781-1792. Am 30. August 1783 wurde Lenz in der Freimaurerloge „Sphinx“ in Moskau aufgenommen und am 30. Oktober 1783 in der Loge „Drei Fahnen“ angenommen. Er half den Logenbeamten, die Arbeiten in Deutsch durchzuführen, und war einige Zeit ab 1784 Logenbeamter.[2]

Am frühen Morgen des 24. Mai/4. Juni 1792 wird Lenz tot in einer Moskauer Straße aufgefunden. Der Ort seines Grabes ist unbekannt.

In Erinnerung an die Schaffenszeit Lenz' in Thüringen verleiht die Stadt Jena alle drei Jahre den Jakob-Michael-Reinhold-Lenz-Preis für Dramatik als Wettbewerbspreis.

Werke (Auswahl)

  1. Die Landplagen. Versepos, 1769
  2. Der Hofmeister, oder Vorteile der Privaterziehung. Eine Komödie. Drama, 1774
  3. Der neue Menoza. Drama, 1774
  4. Anmerkungen übers Theater. Abhandlung, 1774
  5. Meinungen eines Laien, den Geistlichen zugeeignet., 1775
  6. Pandaemonium Germanicum. Drama, entstanden 1775, postum veröffentlicht 1819
  7. Die Soldaten. Eine Komödie. Drama, 1776 (Vorlage der gleichnamigen Oper von Bernd Alois Zimmermann)
  8. Die Freunde machen den Philosophen. Drama, 1776
  9. Zerbin oder Die neuere Philosophie. Novelle, 1776
  10. Der Landprediger. Erzählung, 1777
  11. Der Waldbruder. unvollendeter Roman, postum veröffentlicht 1882