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Goethe - Faust. Eine Tragödie (analýza) (goethe-faust_i.doc)
Goethe - Faust. Eine Tragödie
Faust. Eine Tragödie (auch Faust. Der Tragödie erster Theil oder kurz Faust I), ist eine Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe, die 1808 veröffentlicht wurde. Das Werk gilt als eines der bedeutendsten und meistzitierten Werke der deutschen Literatur. Das Drama greift die vielfach von anderen Autoren gestaltete Geschichte des historischen Doktor Faustus auf und weitet sie im Faust II zu einer Menschheits-Parabel aus.
Ort und Zeit
Die Handlung spielt zu Lebzeiten des historischen Faust (ca. 1480–1538), also während der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Es sind aber auch Anspielungen auf technische Errungenschaften des 18. Jahrhunderts zu finden, wie z.B. dem Heißluftballon (Siehe den letzten Absatz Studierzimmer II). Die Handlungsorte liegen im heutigen Deutschland, beispielsweise Leipzig oder der Harz.
Personen
- Heinrich Faust, ein Gelehrter
- Mephistopheles, kurz Mephisto, ein Teufel
- Margarete, genannt Gretchen, ein junges Mädchen, Fausts Geliebte
- Erdgeist, wird von Faust beschworen
- Wagner, Fausts Famulus
- Schüler, der bei Faust studieren will
- Hexe, in Diensten Mephistos
- Marthe, Gretchens Nachbarin
- Valentin, Gretchens Bruder
- Studenten in Leipzig
- Bürger und Volk vor den Toren der Stadt
- Hexen, Geister und Wahngestalten in der Walpurgisnacht
Die Handlung in Kürze
Heinrich Faust, ein angesehener Forscher und Lehrer, zieht die Bilanz seines Lebens und kommt zu einem doppelt niederschmetternden Fazit: Als Wissenschaftler fehlt es ihm an tiefer Einsicht und brauchbaren Ergebnissen, und als Mensch ist er unfähig, das Leben zu genießen. In dieser verzweifelten Lage verspricht er Mephistopheles seine Seele, wenn es diesem gelingen sollte, ihn aus seiner Unzufriedenheit und Ruhelosigkeit zu befreien. Mephistopheles nimmt Faust mit auf eine Reise durch die Welt, verschafft ihm Einblick in Banalitäten und Mysterien und verstrickt ihn in die tragisch verlaufende Liebschaft mit der jungen Margarete, genannt Gretchen.
Die Handlung nach Szenen
Zueignung (Zeilen-/Versnummer 1–32)
In der Zueignung redet Goethe die Personen des Dramas selbst an, berichtet vom Schaffensprozess und gibt auch die Stimmung wieder, die sich seiner dabei bemächtigt.
Vorspiel auf dem Theater (33–242)
Ein Theaterdirektor, ein Dichter und die Lustige Person (gemeint ist ein Schauspieler) streiten über Zweck und Funktion des Theaters. Der Direktor vertritt eine unternehmerische, der Dichter eine aufklärerische, die Lustige Person eine unterhaltende Absicht. Ihr Kompromiss ist das nun folgende Universal-Stück, der Faust: „So schreitet in dem engen Bretterhaus/den ganzen Kreis der Schöpfung aus/und wandelt mit bedächtger Schnelle/vom Himmel durch die Welt zur Hölle!“
Prolog im Himmel (243–353)
Der Prolog im Himmel ist an die Hiobswette im Alten Testament angelehnt. Gott (Der Herr) bringt die Sprache auf Doktor Faust, seinen „Knecht“, der ihm bisher „nur verworren dient“. Mephisto wettet, er könne Faust verführen, vom rechten Weg abzuweichen. Der Herr hält die Wette und sagt voraus, dass Faust ihm auf die Dauer nicht folgen wird: „Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewußt.“
Mephisto, so sieht es Goethe, ist Teil des Schöpfungsplanes. Der Herr: „Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen, […]Drum geb ich gern ihm den Gesellen zu, der reizt und wirkt und muß als Teufel schaffen.“
Nacht, Erdgeist, Wagner (354–807)
Der Gelehrte Heinrich Faust zweifelt am Erkenntniswert der Wissenschaft, die weit davon entfernt ist, zu erklären, was die Welt im Innersten zusammenhält. Er zieht die Summe seiner langjährigen Studien: Und sehe, dass wir nichts wissen können! Um der realwissenschaftlichen Sackgasse zu entkommen, betreibt er Magie nach dem Vorbild des Nostradamus und beschwört den Erdgeist.
Fausts lerneifriger und bornierter Famulus Wagner ist der Typus des auf reine Buch-Gelehrsamkeit bauenden, dabei optimistischen und fortschrittsgläubigen Wissenschaftlers. (Er wird im zweiten Teil des Faust als Reagenzglas-Genetiker auftreten.)
Faust beschließt aus Verzweiflung und in einem letzten Wunsch nach Grenzüberschreitung, sich das Leben zu nehmen, wird jedoch durch das Läuten der Glocken zum Ostersonntag davon abgehalten, weniger durch die christliche Botschaft, als durch die Erinnerung an glückliche Kindertage.
Vor dem Tor, Osterspaziergang (808–1177)
Am nächsten Tag unternimmt Faust mit Wagner einen Ausflug und mischt sich in der vom Frühling bestimmten Natur unter das promenierende Volk. Bei dieser Gelegenheit zeigt sich die hohe Achtung der Bürgerinnen und Bürger vor Faust.
Faust offenbart Wagner seine innere Zerrissenheit zwischen Leben und Wissenschaft: Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, die eine will sich von der andern trennen: die eine hält in derber Liebeslust sich an die Welt mit klammernden Organen; die andre hebt gewaltsam sich vom Dust zu den Gefilden hoher Ahnen. [1]
Ein seltsamer schwarzer Pudel folgt den beiden Spaziergängern; Faust nimmt ihn mit in sein Studierzimmer.
Studierzimmer, Teufelspakt, Schülerszene (1178–2072)
Faust übersetzt den Anfang des Johannesevangeliums. Um den Sinn des griechischen Wortes Logos zu erfassen, schlägt er nacheinander die Übersetzungen Wort, Sinn und Kraft vor, übersetzt aber schließlich: Im Anfang war die Tat.
Unterdessen wird der zugelaufene Pudel unruhig und entpuppt sich, von Faust mit Zaubersprüchen beschworen, als der Teufel Mephisto, der sich vorstellt als: ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft und als Geist, der stets verneint.
Aus Fausts Unzufriedenheit mit seinem irdischen Leben entwickelt sich der sogenannte Teufelspakt: Mephisto verpflichtet sich, Faust im Diesseits zu dienen, ihm alle Wünsche zu erfüllen und tiefste Einsichten zu gewähren; dafür verpflichtet sich Faust, Mephisto im Jenseits zu dienen, also dem Teufel seine Seele zu überantworten, wenn Faust durch Mephistos Dienste endgültige Ruhe und Zufriedenheit erlangt.
Den Professor spielend hält Mephisto einen potentiellen Schüler Fausts zum Narren. Zwar schätzt er Vernunft und Wissenschaft als des Menschen allerhöchste Kraft ein, führt aber gegen die Universitätsgelehrsamkeit und gegen die Engstirnigkeit der einzelnen Fakultäten einen satirischen Rundumschlag.
Auerbachs Keller in Leipzig (2073–2337)
Vier zechende Studenten am Stammtisch in Auerbachs Keller versuchen sich singend zu unterhalten. Mephisto führt sie Faust zunächst als Beispiel dafür vor, wie leicht sichs leben lässt, kann es sich dann aber nicht verkneifen, mit Zauberkunst ihr wahres Wesen zu entlarven: Gib nur erst acht, die Bestialität wird sich gar herrlich offenbaren.
Hexenküche (2338–2604)
Mephisto führt Faust in eine Hexenküche, in der ihm ein Zaubertrank verabreicht wird, der ihn verjüngt und ihm jede Frau begehrenswert erscheinen lässt.
Straße vor dem Dom, Begegnung mit Gretchen (2605–2677)
Faust trifft Gretchen und ist von ihr „entzückt“. Gretchen stammt aus einfachen Verhältnissen; sie ist von Fausts Avancen überrascht und wehrt ihn ab. Unter der Drohung, den Pakt zu brechen, verlangt Faust von Mephisto, das Mädchen zu seiner Geliebten zu machen. Mephistos Einwand, er habe keine Gewalt über Gretchen, da sie unschuldig sei, kontert Faust: Ist über vierzehn Jahr doch alt.
Abend, Gretchens Zimmer (2678–2804)
Faust besucht in Gretchens Abwesenheit ihr Zimmer. Er stellt sich ihr bisheriges Leben vor und verliebt sich in diese Vorstellung eines „reinen“, in seiner traditionellen Umwelt fraglos verwurzelten Mädchens.
Gretchen, noch ganz gefesselt von dem Umstand, dass sie von einem Herrn angesprochen wurde, findet ein Kästchen mit wertvollem Schmuck, das Mephisto in ihrem Schrank platziert hat. Sie legt den Schmuck an und posiert vor dem Spiegel.
Spaziergang (2805–2864)
Gretchen hat den Schmuck ihrer Mutter gezeigt, die den verdächtigen Schatz daraufhin ihrem Pfarrer übergab. Mephisto ist äußerst erzürnt, mit welcher Bereitwilligkeit die Kirche Güter einstreicht, ohne nach der Herkunft zu fragen, doch Faust verlangt von ihm umgehend ein neues, noch wertvolleres Geschenk.
Der Nachbarin Haus, Straße (2865–3072)
Gretchen zeigt der Nachbarin Marthe Schwerdtlein den neuen Schmuck und diese rät ihr, ihn zu behalten.
Mephisto bringt Frau Marthe die Nachricht, ihr verschollener Mann sei gestorben, und bietet an, mit Faust einen weiteren Zeugen für diesen Sachverhalt zu stellen.
Faust sträubt sich zunächst, etwas zu bezeugen, wovon er nichts weiß. Mephisto hält ihm jedoch vor, er habe als Wissenschaftler über Gott, die Welt und den Menschen Aussagen gemacht, von deren Richtigkeit er ebenfalls nichts Genaues gewusst habe, und dass er Gretchen bald Versprechungen machen werde, für deren Einhaltung er ebenfalls nicht einstehen könne.
Garten, ein Gartenhäuschen (3073–3216)
Beim Treffen in Marthes Garten hofiert Mephisto ironisch die Hausherrin und hat alle Mühe, die unverhüllten Anträge der soeben erst verwitweten Frau abzuweisen.
Gretchen schildert Faust ihr einfaches, aber erfülltes Alltagsleben. Sie weiß nicht, was er an ihr findet, erwidert aber voller Naivität seine Zuneigung. Sie küssen sich.
Wald und Höhle, Gretchens Stube (3217–3413)
Als einziger Teil des Dramas ist der Beginn dieser Szene in Blankvers geschrieben: Faust beklagt, dass er bereits von Mephisto abhängig ist – obwohl er sich des besseren Wegs wohl bewusst ist. Er erkennt und beklagt seine eigene Schwäche, ohne verhindern zu können, dass sie von Mephisto ausgenutzt wird. Mephisto versorgt Faust mit neuesten Nachrichten von Gretchens Gemütsverfassung und drängt ihn, die Liebesbeziehung zu vollenden.
Gretchen, als unerfahrenes, naives, verliebtes Mädchen, ist völlig aus ihrem seelischen Gleichgewicht geraten: Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer, ich finde sie nimmer und nimmermehr.
Marthens Garten, Gretchenfrage (3414–3543)
Gretchen: Nun sag, wie hast du’s mit der Religion? Du bist ein herzensguter Mann, allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.
Zur Zeit des ausgehenden Mittelalters sind Religiosität und Kirchentreue völlig unbezweifelbare Lebensentwürfe – nicht nur für ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen wie Gretchen. Etwas Anderes zu sein als ein frommer Christ, ist nahezu unvorstellbar. Das christliche Dogma ist nicht nur maßgeblich für Himmel und Hölle, Gut und Böse, sondern es ist auch die Richtschnur für das Alltagsleben in der Gemeinschaft. Die Gretchenfrage fragt insofern nicht nur nach Fausts Religion, sondern auch, ob er sie nach den gegebenen Regeln anständig behandeln wird.
Faust dagegen ist in der Welt des ausgehenden Mittelalters ein Einzelgänger, der dank seiner Bildung und Lebenserfahrung und Kraft seines Ehrgeizes und Mutes die Religion in Frage stellt. Er antwortet Gretchen, er habe die gleichen Gefühle für das Gute, Schöne und Anständige wie sie. Diese Werte müssten aber nicht unbedingt von der Kanzel gepredigt werden, um beherzigt zu werden.
In diesem Zusammenhang erwähnt Gretchen auch ihre starke Abneigung gegen Fausts ständigen Begleiter Mephistopheles.
Als sich Gretchen und Faust nach diesem Gespräch trennen, fragt er, wann sie endlich miteinander schlafen können: Ach kann ich nie Ein Stündchen ruhig dir am Busen hängen, Und Brust an Brust und Seel in Seele drängen? Gretchen zögert und wendet ein, dass ihre Mutter etwas bemerken könnte. Auch dafür hat Faust eine Lösung bereit: Er gibt Gretchen einen Schlaftrank, mit dem sie ihre Mutter betäuben soll. Gretchen fragt nach etwaigen Nebenwirkungen, aber Doktor Faust versichert ihr, das Mittel sei unbedenklich. Später stellt sich heraus, dass Gretchens Mutter daran gestorben ist.
Am Brunnen, Zwinger (3544–3619)
Gretchen trifft am Brunnen eine Freundin, Lieschen. Beim üblichen Tratsch wird über ein anderes Mädchen hergezogen, das schwanger ist, und deren Liebhaber sie im Stich ließ – eine Situation, vor der sich nun auch Gretchen fürchten muss. Die gesellschaftliche Stellung alleinerziehender Frauen war zur damaligen Zeit sehr schlecht, da nur die Ehe als einzig gültige Beziehungsform gesehen wurde.
Nacht. Straße vor Gretchens Türe (3620–3775)
Der Soldat Valentin – Gretchens Bruder – stolz auf die unangreifbare Tugend seiner Schwester, hat von ihrem Fehltritt erfahren. Er lauert Faust auf und greift ihn an, wird jedoch von Faust mit Hilfe Mephistos getötet. Im Sterben klagt er Gretchens Zuchtlosigkeit an und prophezeit ihr ein schreckliches Ende als Hure.
Dom (3776–3834)
Gretchen ist ungewollt schwanger. Überdies wird ihr während des Trauergottesdienstes bewusst, dass sie für den Tod ihrer Mutter und ihres Bruders mitverantwortlich ist. Der Chor intoniert den Hymnus Dies irae, für Gretchen eine Vision des Jüngsten Gerichts.
Walpurgisnacht (3836–4404)
Mephisto führt Faust auf den Brocken, auf dem sich in der Walpurgisnacht die Hexen zu einem Fest mit dem Teufel treffen.
Walpurgisnachtstraum (4223-4398)
Der Walpurgisnachtstraum ist ein auf dem Blocksberg zur goldenen Hochzeit des Elfenkönigspaares Oberon und Titania aufgeführtes Theaterstück- ein Stück im Stück.
Trüber Tag, Feld (zwischen den Versen 4398 und 4399)
Gretchen hat in ihrer Verzweiflung das neugeborene Kind getötet, ist dafür zum Tode verurteilt worden und erwartet ihre Hinrichtung. Faust fühlt sein schuldhaftes Versagen und macht Mephisto Vorhaltungen, der aber weist ihn darauf hin, dass Faust selbst Gretchen ins Verderben gestürzt habe: Wer war’s, der sie ins Verderben stürzte? Ich oder du? Auch macht Mephisto deutlich, wer den Pakt angezettelt habe: Drangen wir uns dir auf, oder du dich uns?
Nacht. Offen Feld (zwischen 4399 und 4404)
Faust und Mephisto sind auf schwarzen Pferden unterwegs, um Gretchen zu befreien. Sie passieren den „Rabenstein“, also den Hinrichtungsplatz. Faust beobachtet schwebende Wesen, die „streuen und weihen“. Mephisto nennt sie eine „Hexenzunft“.
Kerker, Gretchens Erlösung (4405–4615)
Faust dringt in den Kerker ein, Mephisto hat ihm den Schlüssel verschafft und den Wächter eingeschläfert.
Gretchen erkennt Faust anfangs nicht und hält ihn sogar für ihren Henker. Faust will sie zur Flucht überreden, doch sie weigert sich. Als sie Mephisto sieht, erschrickt sie und empfiehlt sich Gott: Gericht Gottes! Dir hab ich mich übergeben! Mephisto drängt Faust aus dem Gefängnis mit den Worten: Sie ist gerichtet. Die Erlösung Gretchens erweist sich jedoch in den Worten einer Stimme von oben: Ist gerettet. Mephisto und Faust fliehen; Fausts Drama ist noch nicht aus.
Im Faust II wird die Tragödie fortgesetzt und in andere dramaturgische Dimensionen überführt.